Männer-Studie So lang ist der Durchschnittspenis wirklich
Köln · Acht Jahrzehnte lang versuchte sich die Wissenschaft in einer besonderen Disziplin: der Vermessung des männlichen Glieds - und scheiterte an der Methodik. Nun bringt eine Studie aus den USA endlich Klarheit in alle Schlafzimmer. Sie ermittelte umfangreich und zuverlässiger als jede andere Untersuchung das Maß.
Ewiger Streit und hämisches Schielen: Während es Frauen eher weniger kümmert, ist die Penislänge für manchen Mann eine Stütze für sein Selbstbewusstsein. Und nun ist es raus: Der durchschnittliche Penis ist im erigierten Zustand 14,15 Zentimeter lang und hat einen Umfang von 12,23 Zentimetern.
Dieses belastbare Ergebnis lieferten 1.661 amerikanische Männer mittels einer Internet-basierten Studie. Nach allen Regeln der Kunst vermaßen sie ihr Genital, und das ganz ohne zu schummeln. Das unterscheidet sie von Studien anderer Länder, denen die exakte Bestimmung des Maßes stets methodisch den Hals brach.
Wie Männer bei der Größe tricksen
So versuchten es Männer von Frankreich über Ägypten, Nigeria, Italien bis hin zu solchen in deutschen Landen, ihr bestes Stück durch Dehnen, und Strecken, im schlaffen wie erigierten Zustand in den besten Zustand für eine optimale Messung zu bringen. Es wurde verglichen und kritisch hinterfragt und stets stolperte man über Ungenauigkeiten. Nicht bedacht hatten die Forscher so zum Beispiel, dass jeder Mann mit einem anderen Kraftaufwand sein bestes Stück in die Länge ziehen würde. In anderen Untersuchungen verfälschten Männer das Ergebnis, weil sie nicht ausreichend lange in der Lage waren eine Erektion aufrechtzuerhalten und sich bereits das Glied wieder senkte, bevor die Messung abgeschlossen war.
Falsche Daten Ursache für den Peniskomplex
Diese auf falschem Wege ermittelten Daten ergaben Abweichungen von unglaublichen sechs Zentimetern Unterschied im erigierten Zustand. Wundern tat das die Wissenschaftler gewiss nur indirekt in Anbetracht der Tatsache, dass jeder dritte Mann seinen Penis für zu klein hält. Vom Peniskomplex spricht darum der auf dieses Körperteil spezialisierte Facharzt.
Dr. Reinhold Schaefer, Urologe und Sprecher des Ärztenetzwerkes Uro-GmbH Nordrhein kennt die Gründe für die Unsicherheit seiner Patienten. Komplexe bezüglich der Größe des Geschlechtsorgans entstehen seiner Meinung nach häufig dadurch, dass die Männer entweder falsch messen oder das Glied im falschen Zustand auf seine Länge hin überprüfen.
Damit es diesmal bei der Vermessung nicht zu Vermessungen kommen würde, hatte das amerikanische Forscherteam mit einem psychologischen Trick nachgeholfen: Es stellte maßgefertigte Kondome in Aussicht, für die die Männer nach genauer Beschreibung die Größe ihres besten Stücks ermitteln sollten. Der Motivator überzeugte den amerikanischen Mann: 1.661 Herren beteiligten sich an der Studie zur Selbstvermessung und hielten das erigierte Glied an zwei verschiedene Aufrecht-Messlatten, die sie zuvor downloaden mussten. Um sicherzustellen, dass nichts schief lief, erhielten die Probanden, die meist im Alter zwischen 18 und 39 Jahren waren, meist heterosexuell und zu 65 Prozent in einer festen Beziehung, ausführlich bebilderte Anleitungen.
Spaß auch ohne Maß
Wer selbst zu einem genauen Maß kommen will, dem rät Urologe Schaefer in steifem Zustand Maß zu nehmen, denn nur dann sei die Länge vergleichbar. Dann sollte man von der Peniswurzel bis zur Spitze der Eichel messen. Täuschen kann hingegen die Größe des schlaffen Penis. Während er bei manchen deutlich kleiner ist als im erigierten Zustand, kann er bei anderen auch schlaff beinahe genauso lang sein wie steif.
"Verantwortlich für diese Größenvarianz sind neben unterschiedlicher Beschaffenheit des Bindegewebes auch die Umgebungstemperatur und das körperliche Befinden", erklärt Schaefer. Männer, mit kleiner Penisgröße sollten sich nicht verunsichern lassen, denn aus medizinischer Sicht gibt es kein zu kleines Glied. Die Ausmaße sind für die biologische Funktion der Fortpflanzung absolut unerheblich. Auch die Qualität des Liebesspiels hängt nach Einschätzung des Urologen nicht in erster Linie von der anatomischen Form ab.
Nicht unters Messer wegen der Länge
Nicht blenden lassen sollten sich Männer von Versprechungen, chirurgisch etwas an den natürlichen Ausmaßen verändern zu können. Stattdessen warnen die Urologen vor sogenannten Verlängerungsoperationen. Der Penis lasse sich nicht verlängern. Bei einer solchen OP werden lediglich die Bänder durchtrennt, die das Geschlechtsteil am Beckenboden fixieren. Er erscheint danach zwar länger, weil er aus dem Bauch herausrutscht, allerdings richtet sich nach diesem folgenschweren Eingriff das Glied auch in der Erektion nicht mehr auf, sagt Schaefer. "Ein Umstand, von dem viele Männer vor dem Eingriff nichts erfahren."