Von Freundeskreis bis Internet Wo sich Paare aus NRW am häufigsten verlieben
Düsseldorf · Über Freunde, online oder auf einen Drink: Wer andere Menschen datet, kann dabei einen glücklichen Treffer landen - den Traummenschen als Partner. Es gibt Orte, an denen sich Menschen aus NRW besonders häufig verlieben.
Die meisten Menschen lernen ihren Partner im Freundes- oder Bekanntenkreis kennen – und im Netz. Das zeigt eine repräsentative Studie des Online-Partnervermittlers Elite-Partner, die vom Marktforschungsinstitut Fittkau und Maaß im Oktober und November 2020 durchgeführt wurde. 7259 erwachsene Internetnutzer und Internetnutzerinnen wurden dabei interviewt – darunter sollen keine Elite-Partner-Mitglieder sein, wie das Unternehmen berichtet.
Der Umfrage zufolge lernten 33,9 Prozent der Menschen aus NRW ihren Lebensgefährten über Freundschaften, im Bekanntenkreis, in der Familie oder in der Nachbarschaft kennen. Im bundesweiten Vergleich sind es 31 Prozent der Frauen und 30,9 Prozent der Männer. Im Vergleich der Altersgruppen spielte der Freundeskreis bei den 60- bis 69-Jährigen mit 26,7 Prozent die kleinste Rolle, am meisten Gewicht hatte er bei den 30- bis 39-Jährigen (31,9 Prozent). Trotzdem war auch für die 60- bis 69-Jährigen der Freundeskreis der Weg, über den die meisten ihren Lebensgefährten fanden.
Die zahlenmäßig meisten langjährigen Beziehungen mit einer Dauer von mehr als 20 Jahren entstanden im Freundes- oder Bekanntenkreis und in Familie und Nachbarschaft (38 Prozent). Akademikerinnen und Akademiker verliebten sich seltener in Menschen, die sie über den Freundeskreis oder die Familie kannten (29,1 Prozent) als Nichtakademikerinnen und Nichtakademiker (32,4 Prozent).
Auffällig sind zudem die Zahlen zum Online-Dating. Bei den 18- bis 29-Jährigen hat der größte Anteil seine Freundin oder seinen Freund im Internet kennengelernt: 31,6 Prozent. Auch die 30 bis 39-Jährigen verliebten sich häufig online (27,1 Prozent). In NRW sind es insgesamt auf alle Altersgruppen bezogen 21,1 Prozent, die einen Partner oder eine Partnerin im Netz kennenlernten – Männer (22,4 Prozent) daten allerdings öfter online als Frauen (18,7 Prozent).
Nach einer Untersuchung des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), die im Februar 2023 veröffentlicht wurde, sucht etwas mehr als die Hälfte der Nutzerinnen und Nutzer von Online-Dating-Angeboten nach einer langfristigen Beziehung (54 Prozent). Frauen (59 Prozent) wollen sich dabei im Vergleich etwas häufiger langfristig binden als Männer (49 Prozent). Männer suchen im Netz hingegen etwas häufiger nach Menschen für lockere Flirts und gelegentliche Dates als Frauen – und mehr als doppelt so oft nach potenziellen Personen für ein erotisches Treffen (36 Prozent). Bei Frauen waren es 14 Prozent. Bitkom schlussfolgert daraus: „Frauen wollen häufiger etwas Festes als Männer.“ Befragt wurden für die Untersuchung insgesamt 1032 Personen ab 16 Jahre, wohnhaft in Deutschland, die das Internet nutzen.
Etwas weniger als ein Drittel der Liebessuchenden war mit der Suche nach der Liebe im Netz auch erfolgreich, zeigt der Branchenverband: 29 Prozent der Nutzenden gaben in der Untersuchung von Bitkom an, online eine Partnerschaft gefunden zu haben, die zum Zeitpunkt der Umfrage auch noch bestand. Durch die Corona-Pandemie habe das Online-Dating noch einmal einen Schub bekommen, sagt Bianka Kokott, die Referentin für digitale Transformation bei Bitkom ist.
Eine weitere Erkenntnis der Bitkom-Untersuchung: Ein Drittel der Online-Dating-Nutzerinnen und -Nutzer hat für das Dating schon einmal Geld bezahlt – insgesamt 32 Prozent. Den größeren Anteil der Nutzenden von kostenpflichtigen Angeboten machten Männer aus (40 Prozent). Unter den Frauen waren es 23 Prozent. Bitkom fand mit der Umfrage heraus, dass ältere Menschen über 65 Jahre öfter für die Plattformen und Services bezahlt haben (42 Prozent) als die jüngste Altersgruppe zwischen 16 und 29 Jahre (27 Prozent).

Das sind die sieben beliebtesten Dating-Plattformen
Die beliebtesten Plattformen fürs Online-Dating sind laut der Bitkom-Untersuchung Apps wie Tinder, Bumble oder Lovoo. 65 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer waren bei einem solchen Dienst schon einmal aktiv. 61 Prozent hingegen nutzten Online-Partnervermittlungen oder Singlebörsen wie etwa Elite-Partner und Parship.
Neben Beziehungen, die im engen sozialen Umfeld oder im Internet entstanden sind, lernten sich laut der Untersuchung von Elite-Partner 14,4 Prozent der Menschen aus Nordrhein-Westfalen beim Ausgehen kennen – zum Beispiel in einer Bar, einer Diskothek, im Club oder einem Café. Besonders fällt dabei die Altersgruppe zwischen 60 und 69 Jahre auf. 19,1 Prozent dieser Altersgruppe lernte ihren Beziehungsmenschen beim Ausgehen kennen – das sind 4,7 Prozentpunkte mehr als der Gesamt-Durchschnitt. Nicht-Akademiker verliebten sich öfter bei einem Drink oder Kaffee (16,3 Prozent) als Akademiker (13 Prozent).
Dafür trafen Akademiker etwas häufiger ihre Beziehungsperson am Arbeitsplatz und im beruflichen Umfeld: Auf 15,5 Prozent der Akademiker traf das zu, dieser Wert liegt etwa drei Prozentpunkte über dem Gesamt-Durchschnitt (12,6 Prozent). Die Verliebten-Quote am Arbeitsplatz der Nicht-Akademiker lag nur etwas unter der von Akademikern: 14,3 Prozent.
Dabei halten romantische Beziehungen, die am Arbeitsplatz geknüpft werden, laut der Studie von Elite-Partner verhältnismäßig lange. 14,4 Prozent der Partnerschaften auf der Arbeit existierten zum Zeitpunkt der Umfrage schon 30 Jahre oder länger, 18,1 Prozent zwischen 20 und 30 Jahre, sowie 15,7 Prozent zwischen zehn bis 20 Jahre. An erster Stelle lag bei allen genannten Altersgruppen der Freundes- und Bekanntenkreis.