Erkelenzer Hebammen geben Tipps Das ist der Fahrplan durch die Schwangerschaft

Erkelenz · Schon in der Frühschwangerschaft begleitet eine Hebamme die werdende Mutter durch eine spannende Zeit. Warum der rechtzeitige Kontakt zu den Hebammen so entscheidend ist, erklären Yvonne Gerwert und Susanne Krause.

 Die Hebammen Susanne Krause (l.) und Yvonne Gerwert (r.) sowie Kinderkrankenschwester Alexandra Kaminksi helfen beim Start ins Leben.

Die Hebammen Susanne Krause (l.) und Yvonne Gerwert (r.) sowie Kinderkrankenschwester Alexandra Kaminksi helfen beim Start ins Leben.

Foto: Ruth Klapproth

Es ist das Schönste für ein Paar, wenn es ein Baby erwartet. Die Zeit der Schwangerschaft ist aufregend, voller Überraschungen und unbekannt, wenn es das erste Baby ist. Für werdende Eltern sind die Blicke auf Ultraschallfotos ein Highlight und auch, wenn die ersten Kindsbewegungen zu spüren und später auch beeindruckend zu sehen sind. 

Hebammen wie Yvonne Gerwert und Susanne Krause, die zusammen mit Kinderkrankenschwester Alexandra Kaminski die Hebammenpraxis Bauchgefühl betreiben, erleben das Wunder des Lebens immer wieder, begleiten die Frauen auf dem Weg bis zur Geburt, der auch sehr mühsam sein kann, und weit darüber hinaus. Längst ist eine Hebamme nicht nur bei der Geburt dabei, sondern von Anfang an sorgt sie für viel mehr, was Mutter und Baby gut tut. Was eine Reihe von Frauen, die zum ersten Mal schwanger werden, nicht immer wissen: Sich frühzeitig um eine Hebamme kümmern, ist nahezu unerlässlich.

Yvonne Gerwert bringt es klar auf den Punkt: „Nach dem ersten Besuch beim Gynäkologen ist es fast schon zu spät, noch eine Hebamme zu finden.“ Susanne Krause stimmt ihr zu: „Im Grunde muss die Frau aktiv werden, wenn der Schwangerschaftstest positiv ist.“ Damit wird das Problem offensichtlich: Es gibt zu wenige Hebammen. Ferienzeiten wie im Hochsommer oder auch rund um Weihnachten sind längst zu einem echten Problem geworden. Yvonne Gerwert, die Praxisanleiterin für junge Studentinnen geworden ist und sie ausbildet, hofft, dass sich die Lage mit der Neuausrichtung der Ausbildung über ein Studium mal ändern wird.

Auch in der Phase der Pandemie entscheiden sich Paare bewusst für ein Kind. Hebammen wünschen sich ein frühes Kennenlernen, damit der Schwangerschaftsverlauf geplant werden kann. Idealerweise findet die Vorsorge zusammen mit Gynäkologen statt. Susanne Krause berichtet aus ihrer Erfahrung: „Durch die Hebammenbetreuung sind die Frauen viel besser auf die Geburt vorbereitet. Sie entbinden auch besser, gehen besser mit dem Schmerz um, es entsteht weniger Stress, den während der Geburt niemand gebrauchen kann.“ Auch moderate Bewegung wie Aquafitness unterstützt die Schwangeren, denn, so betont es Yvonne Gerwert, eine gewisse Kondition hilft ebenfalls bei der Geburt.

Was in der Schwangerschaft gerne mal vergessen wird, ist etwa die „Geburtsvorbereitung“ der eigenen Finanzen. Was ist mit dem Kindergeld, was mit dem Elterngeld? Vortragsabende, die die Hebammenpraxis anbietet, sind stark nachgefragt.

Etwa vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sollte sich die Schwangere in der Klinik vorstellen, in der das Baby geboren werden soll, denn auch die Krankenhäuser kennen gerne schon vorher die werdende Mutter und welchen Schwangerschaftsverlauf sie hatte. Auch hier sind vorherige Absprachen wichtig und können helfen, die Geburt stressfrei zu gestalten.

Die Arbeit in der Hebammenpraxis endet nicht nach der Geburt. Hier wird dann Alexandra Kaminski als Kinderkrankenschwester aktiv. „Dann kommen durchaus auch die Väter mit den Babys in die Kurse, und zwar ohne Mutter“, sagt sie. Doch für die Mutter bleibt noch ein wichtiger Kurs, wenn es um die Rückbildungsgymnastik geht, die auch deshalb wichtig ist, weil sie die Momente bietet, in denen sich die jungen Mütter miteinander austauschen können.

Und überhaupt: Mit einer guten Hebamme an der Seite der werdenden Mutter ist von Anfang an ein guter Weg durch eine hoffentlich komplikationsfreie Schwangerschaft sichergestellt.

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