Sprechstunde Schatten beim Sehen

Wer in seinem Sehvermögen plötzlich Trübungen feststellt oder unbekannte Symptome bemerkt, sollte sich schnell an einen Augenarzt wenden.

Unsere Leserin Ute K. (57 J.) aus Neuss fragt: "Zuerst hat es auf meinem rechten Auge geblitzt, dann fiel Rußregen, und ich sah dicke Spinnweben. Was kann das sein? Wann sollte man einen Augenarzt aufsuchen?"

Birgit Hartmann "Fliegende Mücken", Lichtblitze, Rußwolken und Schattensehen können Symptome für eine Netzhautablösung sein. Klagt ein Patient über derartige Beschwerden, sollten die Augen möglichst bald von einem Augenarzt untersucht werden. Bei weiter Pupille betrachtet er den vorderen Augenabschnitt, den Glaskörper und die Netzhaut; systematisch sucht er sie nach Rissen ab. "Fliegende Mücken" Sie sehen wir, wenn sich die Kollagenstruktur im Inneren unseres Auges verändert. Unser Auge wird von einer Gel-artigen Substanz ausgefüllt, dem Glaskörper. Altert er, so können sich solche harmlosen Verdichtungen in ihm bilden. Lichtblitze Sie entstehen, wenn sich Glaskörperverdichtungen an die Netzhaut heften und an ihr ziehen. Starker Zug kann sogar zu Netzhautriss und -ablösung führen. Eine Laserbehandlung verhindert häufig die Netzhautablösung. Dabei setzt man Laserherde rund um den Riss auf die noch anliegende Netzhaut; der Riss wird so abgeriegelt.

Rußregen und schwarze Spinnweben Dies sind typische Symptome einer Einblutung in den Glaskörperraum. Blut, welches sich im Auge befindet, wird von Betroffenen nicht - wie man meinen könnte - rot gesehen, es erscheint schwarz. Schattensehen Es weist auf eine Netzhautablösung hin. Schreitet sie unbehandelt fort, hebt sich die Netzhautmitte ab. Eine massive Sehverschlechterung ist die Folge. Eine Netzhautablösung muss rasch operativ versorgt werden. Zuerst wird der Riss mit einem Kälteherd versehen. Anschließend wird eine Plombe oder ein Gürtel aus Silikonkautschuk aufgenäht; so wird die Netzhaut wieder angelegt.

Flimmerbilder Im Gesichtsfeld können sie eine Migräne ankündigen. Pocht dann Kopfschmerz, werden Licht und Lärm zur Qual. Flimmerbilder können auch durch Kreislaufstörungen, niedrigen Blutdruck, Herzrhythmusstörungen oder eine verengte Halsschlagader verursacht werden. Daher ist eine Diagnostik beim Kardiologen wichtig. Zusätzlich sollten eine neurologische Untersuchung und eine bildgebende Darstellung vom Kopf erfolgen, um Schlaganfall oder Tumoren auszuschließen.

Verzerrtsehen Dies ist charakteristisch für eine Makula-Erkrankung. Kommt es hier zur Netzhautschwellung oder zur Häutchenbildung, sehen die Betroffenen verzerrt.

(RP)
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