RP-Ratgeber Gesundheit am 24. August Risiko Thrombose und Lungenembolie

Wie entwickelt sich ein gefährlicher Blutpfropfen, eine Thrombose? Was können Mediziner dagegen tun, dass er in die Lunge wandert, mit möglicherweisen tödlichen Folgen? Das erklären Experten bei der RP-Ratgeberveranstaltung "Risiko Thrombose und Lungenembolie" in Zusammenarbeit mit dem Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf

Wie riskant und ein Blutpfropfen sein kann, der unbemerkt in die Lunge wandert — das hat sich erst kürzlich beim Tod von Philipp Mißfelder gezeigt: Der CDU-Politiker wurde nur 35 Jahre alt und starb an einer Lungenembolie, die durch eine Thrombose ausgelöst wurde. "

Ältere Menschen haben ein noch größeres Risiko, daran zu erkranken", sagt Privatdozent Rainer B. Zotz, Hämostaseologe (Spezialist für Störungen bei der Blutgerinnung) aus Düsseldorf. Bei den 20-jährigen liegt die Gefahr nach seinen Worten in einem Verhältnis von 1:10 000 Menschen, die betroffen sind, bei den 60-jährigen leide schon einer von 1000 an einer Thrombose. Zotz ist Teil des Expertenteams, das bei der aktuellen RP Ratgeberveranstaltung "Risiko Thrombose und Lungenembolie" in Zusammenarbeit mit dem Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) auf der Bühne im Maxhaus dem Publikum Rede und Antwort steht.

Eine Einführung zur Tücke des Blutpfropfens wird Professor Theodor Königshausen, Ärztlicher Direktor des Verbunds Katholischer Kliniken (VKKD), geben. Im Anschluss stellt Rainer Zotz unter dem Titel "Wem das Blut stockt" die Risikofaktoren für eine Thrombose vor: "Es gibt angeborene und erworbene Faktoren, zu letzteren zählt zum Beispiel bei Frauen die Einnahme der Pille. Häufig entstehen Thrombosen auch infolge von Operationen", so Zotz. Er wird erläutern, wie sich die Blutgerinnsel an Orten (vor allem in den tiefen Bein- oder Beckenvenen) entwickeln und welche Medikamente dabei helfen können, diesen Prozess zu verhindern.

"Gefahr erkannt — zur Diagnostik der Lungenembolie" ist daraufhin das Thema von Professor Rolf-Michael Klein, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Rhythmologie und konservativen Intensivmedizin im Augusta-Krankenhaus. Für ihn und seine Kollegen gilt es, das Krankheitsbild schnell zu erkennen, um möglicherweise tödliche Folgen zu verhindern. Denn ein Blutgerinnsel in der Lunge behindert die Durchblutung und verhindert, dass das Organ Sauerstoff aufnimmt. So kommt es häufig zu Atemnot und einem teilweisen Herzversagen. Bei der Diagnose einer Lungenembolie spielen laut Klein unter anderem die Krankengeschichte, aber auch die körperliche Untersuchung sowie spezielle Laboranalysen wie die Bestimmung der Gerinnungswerte eine Rolle. "Die Patienten fallen auf durch schnelles Atmen, Herzrasen, Rhythmusstörungen, eine blaue Verfärbung der Lippen, Fieber und Schwellungen, häufig in einem Bein, auf", erklärt der Experte.

Auf welche Weise sich die Gefahren von Thrombose und Lungenembolie mithilfe neuer Therapieverfahren bannen lässt, damit beschäftigt sich Professor Ralf Kolvenbach, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie im Augusta-Krankenhaus, in seinem Vortrag. "Es ist inzwischen möglich, ein Katheter über die Leiste einzuführen, bis es das Gerinnsel erreicht. Dann kann man den Blutpfropfen absaugen und entfernen", sagt Professor Kolvenbach. Er wird in einem kurzen Film zeigen, wie diese Methode funktioniert. Nach den Referaten steht in einer moderierten Runde und in Einzelgesprächen viel Zeit für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.

Info: RP Ratgeber "Risiko Thrombose und Lungenembolie"
Wann: Montag, 24. August 2015, 18.30 bis 20.30 Uhr
Wo: Maxhaus, Schulstraße 11
Veranstalter: Rheinische Post in Zusammenarbeit mit dem Verbund Katholischer Kliniken.

Der Eintritt ist frei, die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Anmeldung möglich unter www.rheinischepostmediengruppe.de

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