Flüssigkeit kann lindern und beruhigen Weinen ist gesund: Tränen bauen Stress ab

Marburg (rpo). Von wegen Heulsuse! Weinen ist gesund, haben Experten herausgefunden, weil die Tränen Stress abbauen können. Und in der Tränenflüssigkeit sind Stoffe enthalten, die sogar lindern und beruhigen können.

Tränen lösen Gefühlsspannungen, bauen Stress ab und spülen schädliche Stoffe aus dem Körper, wie das Deutsche Grüne Kreuz in Marburg berichtet. Die Tränenflüssigkeit wird nach Angaben der Experten durch einen Nervenreiz im Gehirn freigesetzt. Das Gehirn gibt den Drüsen ein Signal, sofort mehr Tränen zu produzieren. Diese enthalten Stoffe, die tatsächlich Beschwerden lindern und beruhigen können: das schmerzlindernde Leuzin-Enkophalin, antibakterielle Enzyme mit dem Namen Lysozyme und das Hormon Prolaktin, das eine sehr starke positive Wirkung auf die Seele hat.

Zugleich werden den Medizinern zufolge bei Traurigkeit, Wut oder Eifersucht im Körper bestimmte Eiweißstoffe freigesetzt, die in zu großer Menge regelrecht krank machen können. Beim Weinen werden die Substanzen aber einfach aus dem Körper herausgeschwemmt. "So ist man von ihnen befreit, und es geht einem gleich viel besser", berichtet das Grüne Kreuz. Wer dagegen nie die Schleusen öffne, mit Tränen seinen Gefühlen freien Lauf lasse und Frustrationen, Trauer und Aggressionen abbaue, verstärke enorm sein Risiko für Kopfschmerzen, Migräne, Verdauungserkrankungen und Herzleiden.

Kein Vorurteil ist nach Angaben der Experten, dass Frauen schneller und häufiger weinen als Männer. Dafür sei allerdings nicht die Erziehung verantwortlich, sondern der Hormonspiegel. Bis zur Pubertät ließen Jungen ihren Tränen genau so freien Lauf wie Mädchen. Das ändere sich aber zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr. In dieser Zeit entwickeln Mädchen im Vergleich zu Jungen den Medizinern zufolge einen 60 Prozent höheren Spiegel des Hormons Prolaktin. Dieser Botenstoff mache sie gefühlsbetonter, so dass ihnen leichter die Tränen kämen. Außerdem kullerten Frauentränen besser, da sie um ein halbes Grad wärmer seien als männliche. Das mache sie geschmeidiger und beweglicher.

(ap/rm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort