Biologische Reaktion versetzt Körper in Alarm Stress gab's schon in der Steinzeit
Tödliche Gefahren können jederzeit und unverhofft auftauchen. Deshalb mussten unsere Vorfahren schnell reagieren können. Wir ziehen zwar nicht mehr als Jäger und Sammler durch die Wildnis, doch tragen wir das damalige Verhalten immer noch in uns. Die Folgen können verhängnisvoll sein.
Biologisch betrachtet ist Stress eine natürliche Reaktion unseres Körpers. Hormone, vor allem Adrenalin, werden ausgeschüttet, um den Körper zu aktivieren. Die Folge: Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck erhöht sich ebenso wie der Blutzuckerspiegel und die Atmung wird intensiver. Der Steinzeitmensch in uns soll schließlich wach, reaktionsschnell und bereit zu Kampf oder Flucht sein.
Nun sind für den in der Stadt lebenden Büromenschen die Bedrohungen an Leib und Leben zur Ausnahme geworden. Doch auch Dinge, die uns physisch nicht bedrohen, können bei uns Stressreaktionen auslösen. Grundsätzlich ist es nicht schlimm, wenn der Körper in Alarmbereitschaft versetzt wird. Im Gegenteil: Die erhöhte Bereitschaft kann Arbeiten erleichten, deren Ergebnisse uns dann zufrieden stimmen.
Keine Entspannung bei Dauerstress
Krank macht Stress dann, wenn auf die Anspannung keine Entspannung folgt. Das ist dann der Fall, wenn andauernd Stress ausgelöst wird. Dem Körper fällt die Entspannung als Folge des Dauerstresses immer schwerer - ein Teufelskreis entsteht.
Verschiedene Krankheitsbilder können sich als Folge andauernder Überanspruchung entwickeln. Dazu gehören Bluthochdruck und Erkrankungen des Herzens bis hin zur Gefahr des Herzinfarktes. Auch eine erhöhte Anfälligkeit für Asthma, Allergien und Infektionskrankheiten gehören zu den Symptomen. Außerdem klagen viele Gestresste über Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen. Hinzukommen können Muskelverspannungen, vor allem im Schulter- und Nackenbereich.
Mit Fitness fit gegen Stress
Wie kann man Stress also abbauen? Eine wichtige Möglichkeit dem Dauerstress entgegenzutreten, ist die Änderung der Einstellung zu den stressauslösenden Einflüssen. Wer sich von anderen weniger reizen lässt, ist auch Mitmenschen gegenüber geduldiger.
Die beste Möglichkeit aber gegen Stress ist zugleich auch die einfachste: Sport! In Verbindung mit einer gesunden Ernährung kann Sport wahre Wunder wirken. Besonders Ausdauersportarten erhöhen die Widerstandskraft gegen Stress. Durch die körperliche Aktivität findet die durch Stress aufgebaute Energie ein sinnvolles Ventil. Das geschieht umso besser, je mehr Freude der Erholungsbedürftige beim Austoben empfindet.
Zunichte gemacht werden kann das körperliche Abreagieren beim Sport allerdings durch eine stressfördende Einstellung. Wer mit dem Vorsatz loszieht, nur mit neuen Höchstleistungen bestehen zu können, baut sich wieder neuen Stress auf.
Buchtipp: Sven Litzcke, Horst Schuh, Stress am Arbeitsplatz, Stress beflügelt - Stress macht krank, Deutscher Institutsverlag, 1999, 108 Seiten, 9,46 Euro