Sechs Tipps Wie Sie mit dem Frühjahrsputz Ihr Leben umkrempeln können

Düsseldorf · Auf den großen Frühjahrsputz hat kaum jemand Lust. Dabei kann die lästige Pflicht auch Freude und Inspiration bringen. Wie man das anstellt, verraten wir hier.

Sieben Fakten über das Meditieren
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Sieben Fakten über das Meditieren

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Klebrige Bonbonpapiere der Kinder unter den Betten hervorzuholen, Fettspritzer von den Küchenfliesen zu kratzen und aus kleinsten Ritzen den Schmutz des letzten Jahres wegzufegen, ist keine Freude. Rund drei Stunden und 20 Minuten verbringen Frauen laut einer Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung täglich mit unlieber Hausarbeit. Männer investieren eine Stunde weniger am Tag. Kein Wunder, dass vielen alleine der Gedanke an die lästige Pflicht gehörig die Stimmung vermiest.

Dabei könnte das große Reinemachen neben Räumen auch die Seele auf Hochglanz bringen, würde man es richtig anpacken, sagt Ulrich Ott, Psychologe und Meditationsforscher von der Universität Gießen. "Meditieren statt Dreck wegmachen", heißt das Rezept, das Ott selbst praktiziert. Aus Putzen hat er eine Achtsamkeitsübung gemacht.

Meditieren — viele finden das irgendwie esoterisch und zugegeben, es beim Saubermachen zu tun, ist ein seltsamer Gedanke. Doch die Wissenschaft zeigt, dass es gesundheitlich lohnend sein kann. Denn Meditation und Achtsamkeitsübungen haben einen schützenden und heilenden Effekt. Sie helfen Stress abzubauen und verbessern laut Ott die Selbstwahrnehmung und Selbstregulation. Das nimmt positiven Einfluss auf den Umgang mit Stress, Angst, Depressionen oder Süchten und hilft bei psychischen und körperlichen Erkrankungen.

Banales mit einem besonderen Auftrag versehen

Linda Thomas, Gründerin eines Schweizer Putzunternehmens hat in mehr als 30 Jahren erprobt, wie das Großreinemachen helfen kann, um auch seelisch aufgeräumter zu sein. Ihr Wissen um die befreiende Wirkung des Putzens gibt sie in Vorträgen und Seminaren weiter. Dadurch hat sie nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei ihren Schülern beobachtet, wie es sogar beim Lösen von Problemen helfen kann.

"In einer Tagungspause, in den Raum zu gehen, die Vorhänge zurückzuziehen, die Fenster zu öffnen und Luft und Licht in den Raum zu lassen, etwas Wasser zu versprühen und über ein paar Tische zu wischen, kann einen Wandel einleiten, der sich inhaltlich niederschlägt", sagt Thomas. Schon oft hat sie erlebt, wie stockende Sitzungen danach in den Fluss kamen. Schwer erziehbare Jugendliche konnte sie durch gemeinsames Reinemachen in ihrer Wohneinrichtung zu einem neuen Miteinander motivieren.

Wie Meditation in der Lage ist, Verhaltensänderungen in Gang zu setzen, zeigten auch Forscher des Neuro-Kopf-Zentrums am Klinikum der Technischen Universität München rechts der Isar. Sie fanden heraus, dass ein tägliches 45-minütiges Meditationstraining zum Absinken des Stresshormonlevels und dadurch zu einer Veränderung im Nervensystem führt. Wer meditiert, beobachtet seine Emotionen, Körperempfindungen und Gedanken besser und ist laut Ott dadurch leichter in der Lage, starre Reaktionsmuster zu erkennen. Diese Gabe hat Vorteile, denn sie hilft dabei, freier zu entscheiden, alternative Möglichkeiten zu sehen und flexibler zu handeln. Anders als beim stillen Üben der Meditation habe man nachher in Form der schönen, sauberen Wohnung zudem ein vorzeigbares Ergebnis, sagt Ott.

Wer das große Reinemachen für solch positive Effekte nutzen möchte, dem rät Putz- und Meditationsexpertin Thomas:

(wat)
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