Alarmzeichen erkennen Suizidgedanken - das sind die Warnhinweise

Düsseldorf · Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland etwa 10.000 Menschen das Leben. Wie erkennt man, dass ein Angehöriger gerade an Suizid denkt - und wie kann man helfen?

Niedergeschlagen sitzt ein Mann am Fenster (Symbolbild).

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Sieben Fakten zur Depression
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  • Große Hoffnungslosigkeit: Hellhörig sollte man werden bei Äußerungen wie „Es hat ja doch alles keinen Sinn mehr…“, „Irgendwann muss auch mal Schluss sein….“ Oder „Es muss jetzt was passieren“. Bei depressiven Menschen sind sie der Hinweis auf eine ernste Gefährdung.
  • Angelegenheiten ordnen: Viele Menschen möchten vor einem Suizid ihre Angelegenheiten ordnen. Sie bedanken sich beispielsweise gezielt noch einmal für Dinge, verschenken Wertgegenstände, kündigen an, dass man sich vielleicht bald nicht mehr sehen werde und verabschieden sich von Freunden und Bekannten. Wer fest zum Suizid entschlossen ist, wirkt oft ruhiger und weniger verzweifelt. Das kann zu der Fehlannahme führen, dass es dem Betroffenen endlich wieder besser gehe.
Fragebogen: Leiden Sie an Depressionen?
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  • Sprechen Sie das Thema an! Reden Sie ruhig und sachlich mit dem Betroffenen darüber. Befürchtungen, damit erst einen Suizid zu provozieren, sind falsch. Meist ist es für Suizidgefährdete eine Entlastung, mit anderen Menschen über die quälenden Gedanken und die Verzweiflung zu sprechen.
  • Suchen Sie die Hilfe eines Arztes! Unterstützen Sie den Betroffenen darin, sich professionelle Hilfe beim Hausarzt, Neurologen, Psychotherapeuten oder in einer psychiatrischen Notfallambulanz zu suchen. Es ist hilfreich, dem Betroffenen die Terminvereinbarung abzunehmen und ihn dorthin zu begleiten. Oftmals sind diese Menschen in der akuten Situation selbst zu antriebslos.
  • Zögern Sie nicht, den Notarzt oder die Polizei zu rufen! Befürchten Sie, jemand könnte sich akut das Leben nehmen, treffen Sie Menschen, die augenscheinlich in einer akuten Krise sind, rufen Sie unverzüglich den Notarzt. „Wie ein Herzinfarkt stellt auch eine solche Situation einen akuten Notfall dar, der dieses Handeln erforderlich macht“, sagt Schneider.
  • Telefonseelsorge 0800/111 0 111 und -222
  • Sozialpsychiatrische Dienste bei den Gesundheitsämtern
  • Ein Selbsttest auf der Seite der Deutschen Depressionshilfe gibt erste Hinweise auf mögliche Anzeichen einer Depression. Man findet dort nähere Informationen zu diesem Thema sowie Hilfsadressen. Angehörige finden darüber hinaus in Selbsthilfegruppe Unterstützung. Solche Gruppen findet man über die Seite des Bundesverbands der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen. Dort lässt sich nach Diagnosen oder Orten suchen.
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