Öko-Test In vielen Zahncremes steckt noch immer Titandioxid
Frankfurt/Main · Der weiße Farbstoff, der seit August 2022 in Lebensmitteln verboten ist, heißt Titandioxid. Es lässt sich nicht ausschließen, dass er das Erbgut schädigt. In Zahncremes, die zu den Kosmetika zählen, ist Titandioxid aber immer noch erlaubt und wird auch viel verwendet, zeigt ein aktueller Test.
Das zeigt eine Untersuchung der Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 4/2023). 48 Zahncremes haben die Tester unter die Lupe genommen. In etwas weniger als der Hälfte - 21 Produkten - ist der Weißmacher weiterhin Teil der Rezeptur. Auf der Liste der Inhaltsstoffe findet man ihn unter den Bezeichnungen „Titanium Dioxide“ oder CI 77891. Immerhin: Einige Hersteller haben „Öko-Test“ zufolge mittlerweile auf Rezepturen ohne den Weißmacher umgestellt.
Doch Titandioxid ist nicht das einzige Problem, das die Öko-Tester sehen. So bemängeln sie, dass viele Naturkosmetik-Zahncremes kein Fluorid enthalten. Dabei sei wissenschaftlich eindeutig belegt, dass Fluorid eine schützende Wirkung vor Karies habe.
Und die Tester ziehen Konsequenzen: Keine Zahncreme ohne Fluorid könne besser als „mangelhaft“ abschneiden.

Fünf unbekannte Fakten über das Gebiss
Dazu kommt: In einem Großteil der fluoridfreien Naturkosmetik-Zahncremes ließ sich Blei nachweisen - und zwar in Mengen, die technisch vermeidbar gewesen wären. Das Schwermetall kann sich im Körper anreichern und dem Nervensystem schaden.
Natriumlaurylsulfat reizt die Mundschleimhaut
Mit Natriumlaurylsulfat gibt noch einen weiteren Stoff, den die Tester bemängeln. Bei 14 der getesteten Produkte steht das Tensid auf der Liste der Inhaltsstoffe.
Natriumlaurylsulfat sorgt laut „Öko-Test“ zwar für schönen Schaum, der den heruntergeputzten Zahnbelag gut abtransportiert. Doch der Stoff kann die Mundschleimhaut reizen und die Entstehung von Aphten, also schmerzhaften Entzündungen im Mund, begünstigen.