Nikotin macht Raucher und Ex-Süchtige ruhiger Zigaretten-Qualm macht Nichtraucher nervös

Pittsburgh (rpo). Der ewige Streit zwischen Rauchern und Nichtrauchern ist wissenschaftlich erklärt: Während Raucher entspannt und zufrieden auf den Rauch des Glimmstängels reagieren, empfinden Nichtraucher negative Gefühle. Sie erleiden Nervosität, Anspannung und Ruhelosigkeit.

Das berichten amerikanische Forscher in der Fachzeitschrift "Nicotine & Tobacco Research". Kenneth Perkins und seine Kollegen von der Medizinischen Hochschule in Pittsburgh testeten an 93 Freiwilligen die Wirkung von Nikotin auf Gefühlslage und Stimmung. Da die Forscher die Probanden nicht zum Rauchen animieren wollten, verabreichten sie ihnen ein nikotinhaltiges Nasenspray. Anschließend sollten die Testteilnehmer ihre Gefühle beschreiben. Die Ergebnisse wurden in die Kategorien positiv, negativ, anregend und überreizt eingeordnet, wobei in der letzten Kategorie Effekte wie Kopfdröhnen, Nervosität und Benommenheit erfasst wurden.

Raucher empfanden das Nikotin hauptsächlich als positiv, entspannend und anregend. Dagegen fühlten sich Nichtraucher überwiegend aggressiv, deprimiert oder angespannt. Auch verspürten viele von ihnen unangenehme Begleiterscheinungen, die bei Rauchern praktisch gar nicht auftraten. Ex-Raucher berichteten von leichten Irritationen, bewerteten aber die Wirkung des Nikotins ebenfalls überwiegend als positiv, wobei diese Gruppe die anregende Wirkung der Droge am deutlichsten spürte.

Wegen der Vielzahl der Gefühle, die Nikotin hervorrufen kann, ist es für Wissenschaftler schwierig, die zu Grunde liegenden molekularen Wirkmechanismen zu identifizieren. Perkins und sein Team hoffen nun, dass ihr System, mit dem sie Gefühlsveränderungen in einige wenige Kategorien einteilen können, die Suche nach diesen Mechanismen vereinfacht.

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