Weiter Suche nach der Quelle des Erregers Zahl der EHEC-Fälle in NRW steigt

Berlin (RPO). Die Zahl der EHEC-Fälle steigt weiter, auch in Nordrhein-Westfalen: Bis Freitag wurden laut Gesundheitsministerium in Düsseldorf 253 Fälle gemeldet. Davon waren 71 Personen am lebensgefährlichen Hämolytisch-Urämischen Syndrom (HUS) erkrankt.

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Foto: dapd

Das Robert-Koch-Institut teilte unterdessen am Freitag mit, in den vergangenen zwei Tage seien bundesweit 199 Neuerkrankungen gemeldet worden. Bei 50 Betroffenen habe sich die Infektion zum HUS entwickelt.

Erstmals bundesweites Register über Behandlungen

Deutsche Kliniken führen aufgrund der EHEC-Erkrankungen erstmals ein bundesweites Register über Behandlungsergebnisse von Patienten ein. An der Datenbank beteiligten sich derzeit 15 Krankenhäuser, darunter die Universitätskliniken in Hamburg, Hannover und Kiel, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie, Reinhard Brunkhorst, am Freitag in Hamburg. In der Datenbank würden alle Patienten mit dem Hämolytisch-Urämischen Syndrom (HUS) erfasst und unter anderem die Erfolge der Plasmapherese dargestellt, so Brunkhorst.

Zudem stimmen sich die Kliniken den Angaben zufolge bei der Behandlung von Patienten mit der Antikörpertherapie ab. Es sei etwas ganz Besonderes, dass alle daran beteiligten Krankenhäuser ihre Ergebnisse zusammengefasst darstellen könnten, sagte Brunkhorst. Eine solche Erfassung sei sonst nicht üblich und daher ein großer Erfolg. Neben Behandlungsergebnissen werde darüber hinaus die Bettenkapazität unter den Kliniken abgestimmt. Mit dem Register habe man einen transparenten Überblick über die freien Betten in ganz Deutschland, so Brunkhorst.

NRW hebt Importbeschränkungen für spanische Gurken auf

Die Quelle des Erregers ist nach wie vor nicht eindeutig ermittelt. Es wird vor dem Verzehr von rohen Salatgurken, Tomaten und Blattsalaten gewarnt. Der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf, hat noch einmal betont, dass Infektionen mit dem EHEC-Erregiert in den häufigsten Fällen durch das Essen von Fleisch übertragen werden. Eine Übertragung durch Gemüse sei "eher selten", sagt er.

Unterdessen sind die Importbeschränkungen für spanische Gurken in Nordrhein-Westfalen aufgehoben worden. Das NRW-Verbraucherschutzministerium kündigte am Freitag an, die Testat-Pflicht für spanische Gurken aufgrund der Auswertung von Testergebnissen aus Hamburg zurückzunehmen.

Damit reagiert das Ministerium nach eigenen Angaben auf Ergebnisse weiterer Labor-Untersuchungen. Der anfänglich von Hamburger Behörden geäußerte Verdacht, dass Gurken aus zwei spanischen Betrieben EHEC-kontaminiert und ursächlich für das EHEC-Ausbruchsgeschehen in Norddeutschland seien, habe sich nicht bestätigt.

(RTR/AFP/top)
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