Die gefährlichsten Blutsauger Deutschlands Wie sich Zecken wirklich töten lassen

Düsseldorf · Ihr Durchhaltevermögen ist schon fast bewundernswert: Zecken lassen sich nicht ertränken oder aushungern, Minustemperaturen machen ihnen nichts aus, und sie einfach mit der Hand oder einem Schuh totzuschlagen - das funktioniert sowieso nicht. Wie Sie den Blutsaugern wirklich den Garaus machen, erfahren Sie hier.

Die zehn wichtigsten Zecken-Infos
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Foto: dpa, Patrick Pleul

Das Wetter wird schlechter, aber die Wanderschuhe landen noch lange nicht wieder im Keller. Schließlich kann man gerade im Spätsommer und Herbst herrlich wechselhafte Landschaften bewundern. Beliebte Ausflugsziele sind Wälder, doch hier lauert trotz unsommerlicher Temperaturen weiterhin eine Gefahr: Zecken. Sie sind Ärgernis für Mensch und Tier - und wegen der Krankheiten, die sie übertragen können, werden sie von Parasitologen auch als die gefährlichsten Tiere Deutschlands bezeichnet.

Zecken ist schwer beizukommen, denn die Situation ist bekannt: Hat man den nervigen Gast auf der Haut von Hund, Katze oder Mensch mithilfe von Zeckenzange oder anderen Utensilien richtig entfernt, lebt der Parasit noch. Es stellt sich also meist die Frage: Was nun?

Zunächst ist unbedingt Vorsicht geboten. Nach dem erfolgreichen Entfernen kann noch einiges schief gehen. Denn zerquetscht man die Zecke zum Beispiel per Hand und kommt dann durch eine kleine Wunde mit ihren Körperflüssigkeiten in Berührung, können Krankheitserreger in den menschlichen Organismus gelangen - was wohl zum gleichen Ergebnis führt, als steckte die Zecke über längere Zeit im Körper.

Die Folgen können schwerwiegend sein, da Zecken verschiedenste Erreger tragen. Die bekannteste Krankheit ist Borreliose: Die Borrelia burgdorferi-Bakterien können jedes Organ, das Nervensystem, die Gelenke sowie das Gewebe befallen. Auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann durch einen Zeckenstich ausgelöst werden. Sie führt möglicherweise zu einer Hirnhaut- oder Gehirn-Entzündung und schließlich zum Tod. Die Gefahr, nach einem Zeckenstich in den Risikogebieten an FSME zu erkranken, liegt neuen Erkenntnissen zufolge bei 1 zu 150. An Borreliose erkranken in Deutschland laut Schätzungen jährlich Zehntausende von Menschen.

Die Experten der Informationswebseite zecken.de raten daher zu einer kontaktarmen Methode. Wie beim Entfernen gilt auch hier: Hauptsache schnell, aber bitte gründlich. Das Zerdrücken mit einem festen Gegenstand erwies sich in einem Zeckenhärtetest als besonders wirkungsvoll.

Dazu wird die Zecke vorsichtig auf ein Stück Papier gelegt, das Papier danach zugeklappt, und nun abschließend, zum Beispiel mit einem Glas, darübergefahren. Das sollte das Ende des ungeliebten Blutsaugers bedeuten, und damit auch Ruhe für den Geplagten. Denn wird der Parasit beispielsweise im Waschbecken heruntergespült, kann er wieder herauskrabbeln - und der Spaß beginnt von vorne. Als ebenfalls erfolgreich erwies sich das Töten in mindestens 40-prozentigen Alkohol, Chlorreiniger und Sagrotan.

Unbesorgt Wandern und Spazieren gehen

100 Prozent schützen vor den Blutsaugern kann man sich nicht. Man kann jedoch einige Dinge beachten, um das Risiko eines Zeckenstichs zu verringern. Hält man sich im hohen Gras oder Unterholz auf, sollte man eine Jacke oder einen Pullover mit langen Ärmeln tragen, und statt zur Shorts morgens lieber zur langen Hose greifen. Auf heller Kleidung lassen sich Zecken besser erkennen, daher auch auf die Farbwahl achten. Insektenschutzmittel können ebenfalls helfen, zumindest eine Weile. Am wichtigsten ist jedoch das sorgfältige Absuchen am Körper, spätestens nach der Rückkehr, besser bereits während der Pausen an einem langen Wandertag. Arme und Kniekehlen sind nur zwei der bei Zecken beliebten dünnen und warmen Hautstellen.

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