Weltgesundheitsorganisation Zahl der Ebola-Toten steigt auf über 1000

Monrovia · Immer mehr Opfer fordert die Ebola-Epidemie in Westafrika: 1013 Tote zählt die WHO bislang. Nun erhält Liberia als erstes afrikanisches Land Dosen eines nicht zugelassenen Medikaments, das bereits an zwei Amerikanern und einem Spanier getestet wurde.

Ebola - Von ersten Fällen zum Internationalen Gesundheitsnotfall
Infos

Ebola - Von ersten Fällen zum Internationalen Gesundheitsnotfall

Infos
Foto: Festa/ Shutterstock.com

Die verheerende Ebola-Epidemie hat in Westafrika bisher mindestens 1013 Menschen das Leben gekostet. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO am Montagabend mit. Demnach stammen die jüngsten Zahlen vom Zeitraum vom 7. bis 9. August, in dem 52 weitere Menschen dem Virus zum Opfer fielen. Zudem wurden 69 Neuinfektionen registriert. Die Behörden haben 1848 Verdachtsfälle gemeldet.

Zunächst trat Ebola im März in Guinea auf, erreichte dann Sierra Leone, Liberia und auch Nigeria, den bevölkerungsreichsten Staat Afrikas. Das gefährliche Virus ruft hohes Fieber, Erbrechen und Blutungen hervor, übertragen wird es durch Körperflüssigkeiten. Es gibt kein lizenziertes Behandlungsmittel oder Impfstoff.

Doch wurde bislang an zwei Amerikanern und einem spanischen Priester das noch nicht zugelassene Medikament ZMapp getestet. In der Folge regte sich Kritik an dem Umstand, dass einige westliche Länder Zugang so solchen Mitteln haben, andere jedoch nicht. Auf Einladung der WHO debattierten erst am Montag Mediziner und andere Experten in einer Telefonkonferenz über den Einsatz derartiger Arznei- und Impfmitteln und ethische Fragen, die sich daraus ergeben.

Als erstes afrikanisches Land soll nun Liberia im Kampf gegen Ebola mit ZMapp-Dosen ausgestattet werden. Mit dem Mittel würden zwei infizierte Ärzte behandelt, teilte die Regierung in Monrovia am Montag mit. Zudem werde man von der WHO ein weiteres noch nicht getestetes Medikament erhalten. Ob es sich hierbei auch um ZMapp handelt, war zunächst unklar.

Die USA bestätigten, liberianische Beamte mit dem Hersteller Mapp Biopharmaceutical Inc. in Kontakt gebracht zu haben. In einer Stellungnahme erklärte die Firma, die Reserven seien mit der Abwicklung der Anfrage eines nicht näher genannten westafrikanischen Landes erschöpft.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort