Aktuelle Zahlen WHO: Nun 4922 Ebola-Tote und 10.141 Infizierte

Genf · Die Zahl der Ebola-Toten ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO auf 4922 gestiegen. Bis Donnerstag seien 10.141 Ansteckungen registriert worden, teilte die WHO am Samstag in Genf mit.

Die Dunkelziffer liege aber höher. So müsse damit gerechnet werden, dass in dem am schlimmsten betroffenen Land Liberia die Zahl der Infektionen zweieinhalb Mal so hoch sei wie die der registrierten Fälle. Viele Familien würden infizierte Angehörige zu Hause lassen anstatt sie in Krankenstationen zu bringen, wo sie unter Quarantäne behandelt würden.

Zudem warnte die WHO davor, dass die Epidemie in die Elfenbeinküste eingeschleppt werden könnte. Bislang sind Infektionen in acht Ländern bekannt. Am schlimmsten betroffen sind die westafrikanischen Staaten Guinea, Liberia und Sierra Leone mit zusammen 10.114 Erkrankten und 4912 Toten. Einzelne Ansteckungen gab es auch in Spanien und den USA. Die afrikanischen Staaten Nigeria und Senegal wurden inzwischen wieder für Ebola-frei erklärt, während Mali in dieser Woche als weiteres betroffenes Land hinzu kam. Dort starb ein zweijähriges Mädchen an der Seuche, das Verwandte nach dem Ebola-Tod ihrer Mutter aus dem benachbarten Guinea nach Mali geholt hatten. Die Behörden befürchten, dass sich viele Menschen bei dem Mädchen angesteckt haben könnten, weil es mit seiner Großmutter Hunderte Kilometer im Bus durch das Land fuhr, obwohl es schon Symptome der Krankheit hatte.

Mali hat zwar wie die Elfenbeinküste spezielle Grenzkontrollen eingeführt, um ein Einschleppen der Seuche zu verhindern. Allerdings umgehen viele Fahrer diese Kontrollen auf Pisten durch den Busch. In der Elfenbeinküste sind die Behörden alarmiert, nachdem die Gesundheitsbehörden in Guinea sie informiert hatten, dass sich ein Krankenpfleger mit Kontakt zu einem Ebola-Patienten in Richtung Grenze abgesetzt habe. Die WHO zählt die Elfenbeinküste zu den 15 afrikanischen Ländern, in denen das Risiko einer Ebola-Einschleppung am höchsten sei. Zur Begründung führt die UN-Organisation an, dass in sechs der acht Grenzregionen der Nachbarstaaten Liberia und Guinea Ebola ausgebrochen ist. Die Elfenbeinküsten gehört zu den größten Kakao-Produzenten der Welt.

(REU)
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