Eltern sollen achtsam sein Wer Diät-Magazine liest, riskiert Ess-Störungen

Chicago (RPO). Eine amerikanische Studie hat herausgefunden, dass junge Leserinnen von Diät-Zeitschriften häufiger an Ess-Problemen leiden als Gleichaltrige. Die Magazine regten die Jugendlichen dazu an, mit extremen Methoden ihr Gewicht zu reduzieren - einschließlich Fasten, Rauchen und Erbrechen.

 Ein Blick auf die Waage offenbart Gewichtsprobleme.

Ein Blick auf die Waage offenbart Gewichtsprobleme.

Foto: DAK Wigger, gms

Forscher der Universität Minnesota fanden in der im Wissenschaftsmagazin "Pediatrics" veröffentlichten Untersuchung heraus, dass junge Mädchen, die entsprechende Zeitschriften lasen, nach fünf Jahren zwei Mal häufiger als Gleichaltrige versuchten, durch Fasten oder Rauchen Gewicht zu verlieren.

Drei Mal häufiger als ihre Mitschülerinnen griffen sie auf extreme Methoden wie die Einnahme von Abführmitteln oder Erbrechen zurück. Dabei schien es den Wissenschaftlern zufolge unerheblich, ob die Mädchen zum Zeitpunkt des Zeitschriften-Konsums übergewichtig waren oder nicht.

Haben Models Einfluss?

Die Studie basiert auf Daten von rund 2.500 Schülern und Schülerinnen aus den Jahren 1999 und 2004. Es wurde nicht untersucht, ob Artikel in den Magazinen oder Bilder von superschlanken Models größeren Einfluss hatten. Mitautorin Patricia van den Berg räumte ein, dass es möglicherweise auch Verzerrungen geben könnte, weil die Untersuchung sich auf die Angaben der Schüler und Schülerinnen stützte.

Van den Berg rief Eltern auf, entsprechende Zeitschriften nicht einfach herumliegen zu lassen und mit ihren Töchtern über die Hintergründe der Beiträge und Bilder in den Magazinen zu sprechen.

Insgesamt 44 Prozent der an der Studie beteiligten Mädchen gaben an, häufig Diät-Magazine zu lesen. Bei den Jungen waren es 14 Prozent. Bei Jungen stellten die Wissenschaftler keinen Zusammenhang zwischen dem Lesen von Diät-Artikeln und Essstörungen fest.

(ap)
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