Bakterien und Keime lauern überall Vorsicht Hygienefalle!

Düsseldorf · Ob Spüllappen, Schneidebrett oder Autolenkrad – Hygiene-Fallen lauern überall. Keime und Bakterien verstecken sich an Gegenständen, die oft angefasst oder an feuchten Orten aufbewahrt werden. Wir zeigen alltäglichen Hygienefallen.

Zehn alltägliche Hygienefallen
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Zehn alltägliche Hygienefallen

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Foto: Jens Schierenbeck, gms

Ob Spüllappen, Schneidebrett oder Autolenkrad — Hygiene-Fallen lauern überall. Keime und Bakterien verstecken sich an Gegenständen, die oft angefasst oder an feuchten Orten aufbewahrt werden. Wir zeigen alltäglichen Hygienefallen.

Tatort Küche. Hier gibt es besonders viele Stellen, an denen sich Keime und Bakterien wohl fühlen. Besonders beliebt sind Spüllappen und Schwämme. Obwohl sie eigentlich für Sauberkeit sorgen sollen, sind sie regelrechte Keimschleudern.

Eine begleitende Abstrichstudie des Internationalen Hygiene Council gibt Hinweise darauf, dass Spülschwämme und -tücher die Gegenstände im Haushalt sind, von denen eine der größten Infektionsgefahren ausgeht. In Deutschland wurden 85 Prozent der untersuchten Spülschwämme und Spültücher als nicht zufriedenstellend sauber eingestuft.

Häufig wechseln und waschen

Die Tücher sollen so oft wie möglich gewechselt werden und bei mindestens 60 Grad gewaschen. Noch besser: Haushaltspapier verwenden, wie man das in professionellen Küchen tut.

Ein weiterer Bakterienherd in der Küche ist das Schneidebrett. Hier lauern besonders viele Keime, wenn man rohes Fleisch oder Fisch geschnitten hat und danach das gleiche Brett zum Schneiden von Gemüse oder Salat verwendet.

Deshalb sollte man Schneidebretter nach der Benutzung nicht nur sofort gründlich mit Spülmittel und heißem Wasser reinigen, sondern auch für alles, was nicht gekocht wird, ein anderes Brettchen verwenden - beispielsweise für Salat und rohes Gemüse. Besser als Holzbrettchen, in deren kleinen Ritzen sich Bakterien pudelwohl fühlen, sind Schneidebretter mit glatten Oberflächen, die sich gut säubern lassen.

Ekelige Autolenkräder

Autofahrer aufgepasst: Erstaunliches hat auch eine neue Studie der Queen Mary Universität in London zutage gebracht. Autolenkräder weisen neunmal mehr Bakterien auf, als auf dem Sitz einer öffentlichen Toilette zu finden sind.

Der Grund: Im Auto wird selten geputzt. Fast jeder zweite Autofahrer isst am Steuer und verteilt die Speisereste unbemerkt in der Umgebung. Doch nur jeder Dritte reinigt den Innenraum einmal pro Jahr. Jeder zehnte Befragte hat sogar noch nie innen geputzt.

Gefährlich sind die Mikroorganismen meistens aber nicht. In großer Dosis kann der Bacillus Cereus Magenverstimmungen auslösen. Die Menge im Auto reicht dafür aber nicht aus.

Biotop in der Tastatur

Besonders keimbelastet sind auch Computertastaturen und Computer-Mäuse. Eine Tastatur umgedreht bringt zum Vorschein, was sich alles zwischen den Tasten angesammelt hat: Speisereste, Fingernägel, Staub und Hautschüppchen. Sie bieten eine geeignete Grundlage für ein Biotop an Bakterien. Die Keime werden über die Hände an Augen oder Mund weitergeleitet.

Charles Gerba von der University of Arizona hat eine Studie zu Keimen auf Bürogeräten veröffentlicht. Demnach finden sich auf einer durchschnittlichen Computertastatur rund 3300 Bakterien pro Quadratzentimeter.

Auf der Maus hat der amerikanische Forscher etwa halb so viele Bakterien gefunden wie auf der Tastatur. Allerdings ist die Fläche der Maus auch erheblich kleiner. Unterm Strich ist sie also dreckiger als die Tastatur. Charles Gerba empfiehlt, Tastatur und Maus einmal in der Woche zu reinigen.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Solche Keime sind nicht lebensbedrohlich. Im Gegenteil: Kommt der Körper mit Bakterien in Berührung, entwickelt er Anti-Körper und stärkt dadurch das Immunsystem. Trotzdem sollte auf eine ausreichende Hygiene im Haushalt, auf der Arbeit oder in der Öffentlichkeit geachtet werden.

(anch/das/csi)
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