Lieferung aus China Verunreinigtes Heparin in elf Länder geliefert

New York (RPO). In der vergangenen Woche hatte Ratiopharm Teile ihres Arzneimittels Heparin-Natrium-Ratiopharm zurückgerufen. Grund dafür war verunreinigtes Blutverdünnungsmittel Heparin aus China. Laut einem Medienbericht ist dieser Wirkstoff in elf Länder geliefert worden.

Was ist Heparin?
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Foto: RPO

Die US-Arzneimittelbehörde FDA habe der chinesischen Firma Changzhou SPL, die die US-Firma Baxter mit Heparin belieferte, in einem Warnschreiben vorgeworfen, verunreinigte Behälter für die Herstellung des Medikaments benutzt zu haben, wie die Zeitung am Dienstag berichtete.

Die Firma soll zudem Rohstoffe von einem "inakzeptablen Verkäufer" bezogen und keine Möglichkeit gehabt haben, diese zu reinigen, berichtete das Blatt weiter. FDA-Angaben zufolge haben zwölf chinesische Firmen insgesamt elf Länder mit verunreinigtem Heparin beliefert, darunter auch Deutschland.

Das Blutverdünnungsmittel aus China steht im Zusammenhang mit 81 Todesfällen in den USA. FDA-Wissenschaftler hatten in dem Medikament synthetisches Chondroitinsulfat (OCS) nachgewiesen, eine Substanz, die in der Natur nicht vorkommt, sondern künstlich hergestellt worden sei. Wie sie in die blutverdünnenden Mittel gelangen konnte, sei jedoch noch unklar, berichtete die "Times" weiter. Die chinesischen Behörden wiesen den Vorwurf zurück, das Medikament habe zum Tod einiger Patienten geführt, räumten jedoch ein, dass das Blutverdünnungsmittel verunreinigt war.

Heparin setzt die Gerinnungsfähigkeit des Blutes herab. Es wird bei akuter Thrombosegefahr, Dialyse und Herzoperationen verabreicht. Ende Februar nahm die US-Firma Baxter seine Heparin-Produkte vom Markt, nachdem der Tod von 19 Patienten mit Heparin-Injektionen in Zusammenhang gebracht worden war. Auch in Deutschland wurden Heparin-Produkte wegen des dringenden Verdachts von Verunreinigungen zurückgerufen.

Nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stammten die Wirkstoffe ebenfalls aus China. Auch Japan nahm entsprechende Medikamente vom Markt. Neben diesen Ländern sollen auch Australien, Kanada, Dänemark, Frankreich, Italien, die Niederlande, Neuseeland und China selbst mit verunreinigtem Heparin beliefert worden sein.

(afp2)
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