Krankheitsausbruch in China Erster Verdachtsfall der neuen Lungenkrankheit in Thailand bestätigt

Peking · Ein erster Verdachtsfall des rätselhaften Coronavirus in Thailand ist bestätigt worden. Nachdem die Krankheit im Dezember in China zum ersten Mal auftrat, forderte sie bereits ein Todesopfer.

 Das Bild zeigt einen neuen Stamm des Coronavirus (Archivbild).

Das Bild zeigt einen neuen Stamm des Coronavirus (Archivbild).

Foto: dpa/---

Nach dem Ausbruch einer rätselhaften Lungenkrankheit in China gibt es auch in Thailand einen Verdachtsfall. Ein Reisender aus der zentralchinesischen Metropole Wuhan, wo Dutzende durch das neuartige Coronavirus erkrankt sind, werde seit dem 8. Januar in einem thailändischen Krankenhaus behandelt, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag. Die WHO arbeite mit den Behörden in Thailand und China an dem Fall. Die Person erholt sich nach thailändischen Angaben von der Lungenkrankheit.

In China forderte die Krankheit bereits ein erstes Todesopfer, wie die Geundheitsbehörde in Wuhan am Samstag mitteilte. Die Anzahl der Erkrankten korrigierte die Behörde von 59 auf 41. Derzeit schweben sieben Menschen in Lebensgefahr, bei zwei weiteren sei die Behandlung abgeschlossen.

Nun gibt es auch in Hongkong, Südkorea und Singapur Verdachtsfälle, von denen aber noch keiner bestätigt wurde. Die chinesischen Behörden haben am Sonntag die Gensequenz des neuen Virus der WHO übergeben, so dass andere Länder jetzt schneller eine genaue Diagnose machen können. Dass Fälle auch in anderen Ländern entdeckt werden, komme nicht unerwartet, teilte die WHO mit, die zu Beobachtung und Vorbereitungen aufgerufen hatte.

Mehrere asiatische Staaten haben Vorsichtsmaßnahmen bei der Einreise besonders von Reisenden aus Wuhan verstärkt und Fieberkontrollen eingeführt, um eine befürchtete Ausbreitung zu vermeiden. Die US-Botschaft in Peking gab eine Warnung für Reisende nach Wuhan aus. Es wird vermutet, dass das Virus von einem Tiermarkt in der Metropole kommt, dieser wurde für eine gründliche Desinfektion geschlossen. Bislang gibt es keine Hinweise, dass das Virus leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.

Coronaviren verursachen oft harmlose Erkrankungen wie Erkältungen, allerdings gehören auch Erreger gefährlicher Atemwegskrankheiten wie Sars und Mers dazu. An der Sars-Epidemie waren in den Jahren 2002 und 2003 knapp 350 Menschen in Festlandchina sowie knapp 300 weitere in Hongkong gestorben. Ein Überspringen der hochvariablen Viren zwischen Tierarten oder vom Tier auf den Menschen ist nicht ungewöhnlich. Doch gibt jedes neue Virus Anlass zur Besorgnis.

(ala/dpa)
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