Licht gegen Triefnase UV-Strahlung hilft bei Heuschnupfen

Milwaukee (rpo). Nie wieder Nasenjucken und Triefnase: Bei Heuschnupfen soll eine Lichttherapie diese Symptome unterdrücken. Das haben ungarische und deutsche Forscher gezeigt, als sie die Naseninnenwand von Heuschnupfenpatienten direkt mit ultraviolettem und sichtbarem Licht bestrahlten. Niesen oder Jucken konnten dadurch effizient gelindert werden.

 Lichttherapie gegen Heuschnupfen.

Lichttherapie gegen Heuschnupfen.

Foto: ddp, ddp

Die Lichttherapie sei eine vielversprechende Behandlungsmethode für Patienten mit allergischen Nasenschleimhautreaktionen, schreibt Andrea Koreck von der Universität in Szeged im "Journal of Allergy and Clinical Immunology" (Bd. 115, Seite 541).

Die Forscher untersuchten 49 Patienten, die auf Pollen von Beifuß allergisch reagierten. Über einen Zeitraum von drei Wochen behandelten sie die Patienten dreimal wöchentlich mit einer Lichtquelle, die in die Nasenlöcher eingeführt wird. Die Forscher bestrahlten die Nasenschleimhaut der Patienten mit einer Strahlungsdosis aus 5 Prozent UV-B-Strahlung, 25 Prozent UV-A-Licht und 70 Prozent sichtbarem Licht. Über den Behandlungszeitraum steigerten sie langsam die Dosis und verzeichneten eine deutliche Linderung der Symptome. In einer Kontrollgruppe, die mit sichtbarem Licht in kleiner Dosis behandelt wurde, fand keine Besserung statt. Einige der beteiligten Forscher haben ein Patent für die Lichtquelle eingereicht und planen bereits eine kommerzielle Verwertung.

In weiteren Laborexperimenten konnten die Forscher zeigen, dass die Kombinations-Lichttherapie überaktive Immunzellen und Entzündungszellen abtötet. Auch nach der Behandlung waren in den Nasenwandabstrichen die Entzündungsmarker deutlich reduziert, hat die Forschergruppe herausgefunden, der auch Bernhard Homey von der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf angehört. Da die Lichttherapie nicht wie ein Medikament in den Stoffwechsel der Patienten direkt eingreift, halten die Forscher diese Behandlungsmethode besondere für schwangere Frauen für geeignet.

Ein ähnliches Verfahren befindet sich bereits auch in Deutschland im Handel: Es beruht auf der Wirkung von kaltem Rotlicht auf die Nasenwand. Laut Herstellerangabe wird damit in der Schleimhaut die Freisetzung von Histamin reguliert, die zu Juckreiz und zu einem Anschwellen der Nasenschleimhaut führt.

(afp)
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