Umweltbelastung für Menschen Forscher finden erstmals Mikroplastik in menschlischer Leber

Hamburg · Wissenschaftler aus Hamburg haben nach eigenen Angaben erstmals Mikroplastik in der menschlichen Leber nachgewiesen. Betroffen waren Menschen mit Leberzirrhose. Bei Menschen mit gesundem Organ wurde kein Mikroplastik gefunden.

 Die Leber ist ein unverzichtbares Organ und erfüllt viele lebenswichtige Aufgaben (Symbolbild).

Die Leber ist ein unverzichtbares Organ und erfüllt viele lebenswichtige Aufgaben (Symbolbild).

Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Der Nachweis ergab sich nach Angaben des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) vom Montag bei einer gemeinsamen Studie von UKE-Beschäftigten sowie Expertinnen und Experten der Hamburger Universität. Betroffen waren Menschen mit Leberzirrhose, einer krankhaften Veränderung der Leber. Bei Menschen mit gesunder Leber wurde kein Mikroplastik gefunden.

Laut UKE wurden Gewebeproben aus Organen von sechs Menschen mit Leberzirrhose und fünf Menschen ohne Lebererkrankung für die Studie analysiert. Demnach war es der erste Nachweis von Mikroplastik in menschlichem Lebergewebe. Die mikroskopisch kleinen Kunststoffpartikel wurden zuvor aber bereits in Blut, Stuhl und Plazenta von Menschen bestätigt. Es gab auch schon Nachweise im Gewebe von Mäusen, wie die Hamburger Universitätsklinik weiter berichtete.

Demnach könnte ein bei Lebererkrankungen auftretender Bluthochdruck in den Adern rund um die Leber sowie eine damit zusammenhängende Veränderung der Darmdurchlässigkeit eventuell eine mögliche Erklärung für die vermehrte Aufnahme von Mikroplastik bei Studienteilnehmern mit Leberzirrhose sein. Die entsprechende Studie wurde nun im Fachmagazin eBioMedicine veröffentlicht.

(felt/AFP)
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