Deutschland nur im Mittelfeld Überlebenschance bei Krebs in den USA am höchsten

Paris (RPO). Wer an Krebs erkrankt, der hat, je nach dem Land in dem er lebt, deutlich unterschiedliche Überlebenschancen. Am besten sind diese in den USA, Deutschland hingegen liegt nur im Mittelfeld.

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Foto: AP

Frauen, bei denen Brustkrebs im Frühstadium festgestellt wird, haben in den Vereinigten Staaten eine Wahrscheinlichkeit von rund 84 Prozent, nach fünf Jahren noch am Leben zu sein, wie aus einer am Donnerstag erscheinenden britischen Studie hervorgeht.

In Algerien liegt die Wahrscheinlichkeit demnach bei knapp 39 Prozent, so niedrig wie in keinem anderen der 31 untersuchten Länder. Deutschland liegt bei Brustkrebs mit einer Überlebenschance von 75 Prozent auf Platz 14 im Mittelfeld, wie es in der Untersuchung der Londoner Schule für Hygiene und Tropenmedizin heißt.

Besser schneidet Deutschland demnach bei der Behandlung von Prostatakrebs ab: Mit einer Überlebenschance von gut 76 Prozent kommt es laut Studie auf Platz fünf. An der Spitze liegen auch hier die USA, wie es in der Studie im Fachblatt "The Lancet Oncology" heißt.

Unterschiede zwischen schwarzen und weißen Patienten

Frankreich wiederum schneidet am besten bei der Behandlung von Darmkrebs bei Frauen ab, in Japan haben Männer mit dieser Krankheit die beste Aussicht, fünf Jahre nach der Diagnose noch zu leben. Die USA liegen jeweils auf Platz zwei.

Allerdings gebe es in den USA einen deutlichen Unterschied zwischen einzelnen Bundesstaaten und vor allem zwischen schwarzen und weißen Patienten, erklärte der Wissenschaftler Michel Coleman. Allgemein schneide die Stadt New York am schlechtesten ab. Weiße Frauen wiederum hätten eine 14 Prozent höhere Chance als schwarze, eine Brustkrebserkrankung zu überleben.

Von den Staaten, die die Wissenschaftler auswerteten, hatten nur die Hälfte verlässliche Zahlen für das ganze Land; bei den anderen Ländern bezogen sich die Forscher auf Angaben einzelner Regionen oder Provinzen. In Deutschland lagen Angaben aus dem Saarland zugrunde. Die Wissenschaftler werten die Angaben von insgesamt 1,9 Millionen Erwachsenen aus, bei denen zwischen 1990 und 1994 eine Krebserkrankung festgestellt wurde.

Aus den Wertungen ausgeklammert wurde Kuba, wie die Wissenschaftler erklärten. Zwar sei der kommunistisch regierte Inselstaat dreimal auf den vordersten Plätzen gelandet. Verlass sei darauf aber nicht, weil die kubanischen Totenscheine zu bezweifeln seien.

(afp)
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