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Aging-Male-Syndrom Testosteron-Gele kein Mittel gegen "Midlife-Crisis"

Hamburg (rpo). Männer, die an der so genannten Midlife-Crisis leiden, sollten nicht leichtfertig auf Testosteron-Gele zurückgreifen. Nur bei eindeutigen Symptomen wie Erektionstörungen sei dies eine geeignete Therapie, sagte Prof. Wolfgang Weidner bei der 55. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie in Hamburg.

Auch müssten die noch wenig erforschten Risiken der Therapie beachtet werden. Die meisten Beschwerden, die mit dem "Aging-Male-Syndrom" (Alterungsbeschwerden bei Männern) - wie Befindlichkeits-, Erektions- und Orgasmusstörungen - in Verbindung gebracht werden, seien nicht einem sinkenden Testosteronspiegel zuzuschreiben. Studien hätten ergeben, dass die Beschwerden überwiegend altersbedingt zunehmen, sagte Weidner von der Urologischen Universitätsklinik in Gießen. Nur eine verminderte Libido und allgemeine mentale Erschöpfung gingen auf das Konto eines sinkenden Testosteronspiegels. "Für die Deutsche Gesellschaft für Urologie steht fest, dass keine eindeutige Kausalität zwischen einem Hormonmangel und der Gesamtheit der Wechseljahrsymptome auszumachen ist."

Nach Weidners Angaben gibt es aber auch keinen Anlass, Testosteronpräparate insgesamt zu verteufeln. Sie seien bei bestimmten Symptomen sinnvoll. Die Anwendung als Gel sei dem Spritzen des Hormons vorzuziehen, weil so ein gleich bleibender Testosteronspiegel gewährleistet werde. Der Professor betonte, die Hormonersatztherapie komme aber zum Beispiel bei Prostatakrebs und Atemaussetzern im Schlaf (Apnoe) nicht in Frage.

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