Umstrittener Bluttest Test auf Down-Syndrom darf verkauft werden

Konstanz · Der umstrittene vorgeburtliche Bluttest auf das Down-Syndrom kann auf den Markt kommen. "Der Einführung steht nichts mehr im Wege", sagte ein Sprecher des Regierungspräsidiums Freiburg.

Down-Syndrom: Fünf Fragen
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Fünf Fragen zu Down-Syndrom

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Foto: dapd, Mario Vedder

"Wir werden heute die Anzeige und das Einstellen der Produktdaten in das medizinische Dokumentationssystem DIMDI bestätigen, nachdem alle notwendigen Unterlagen vorliegen." Eine Prüfung des Produkts durch die Behörde sei damit nicht verbunden. Anders als im Arzneimittelrecht gebe es für die Einführung von Medizinprodukten kein besonderes Zulassungsverfahren.

"Wir haben jetzt alle rechtlichen Fragen erschöpfend beantwortet", teilte der Vorstand des Konstanzer Herstellers LifeCodexx, Michael Lutz, mit. Darüber hinaus sei mit Hilfe eines Gutachtens überzeugend dargelegt worden, dass der Bluttest verfassungskonform sei. "Uns ist bewusst, dass die Einführung des Bluttests menschlich äußerst schwierige Fragestellungen berührt. Wir sind aber überzeugt, die Bedenken nun ausgeräumt zu haben."

Der Test solle bald in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und in der Schweiz eingeführt werden — einen genauen Termin nannte die Firma nicht. Die vom Test ermittelte Trisomie 21 in Embryonen führt zu geistigen Behinderungen und körperlichen Auffälligkeiten. Kritiker befürchten bei Einführung eines einfachen Bluttests eine zunehmende Bereitschaft zur Selektion von Leben und eine verschlechterte Akzeptanz von Behinderten.

(RP/anch)
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