Antikörper kann in Zellen eindringen Super-Antikörper sollen heilen helfen
London (rpo). Ein neuer Super-Antikörper soll besser heilen helfen. Ein kanadisches Biotechnologieunternehmen hat diesen so entwickelt, dass er in das Innere von Zellen eindringen und dort seine Wirkung entfalten kann.
Bislang sind Antikörper lediglich in der Lage, an äußere Zellstrukturen anzudocken und beispielsweise Wirkstoffe in das Zellinnere zu schleusen. Eine einfache Veränderung ermöglicht es dem Super-Antikörper jedoch, in die Zellen zu gelangen, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" (Ausgabe vom 17. April, S. 16).
"Die meisten guten Angriffsziele für die Behandlung von Krankheiten befinden sich im Inneren von Zellen", sagt Charles Morgen von der Firma "InNexus Biotechnology" in Vancouver. Wenn Antikörper an solche Zielmoleküle innerhalb von Zellen binden könnten, würde das die Behandlung vieler Krankheiten erleichtern.
Die Antikörper könnten genutzt werden, um Bakterien oder auch Viren innerhalb von Zellen aufzuspüren und zu bekämpfen. Auch gegen veränderte, krebserregende Eiweißstoffe würde ein solcher Super-Antikörper wirken.
Da Antikörper sehr spezifisch auf ihr Ziel programmiert werden können, hätte eine solche Therapie möglicherweise weit weniger Nebenwirkungen als herkömmliche Medikamente, hoffen die Forscher. Allerdings müssen die Wirkstoffe injiziert werden, da sie eine Reise durch den Magen nicht überleben würden.
Die Wissenschaftler der Biotechnologiefirma nutzen einen Eiweißschlüssel, um dem Antikörper den Zugang ins Innere von Zellen zu ermöglichen. Die Proteinsequenz namens MTS, die bei bestimmten Signaleiweißstoffen vorkommt, welche die Zellmembran durchdringen können, erlaubt auch dem Super-Antikörper das Eindringen in die Zellen. In Experimenten konnten die Forscher bereits nachweisen, dass die Antikörper zwar in alle Zellen gelangen können, sich aber nur in denjenigen anreichern, die auch ihr Zielmolekül enthalten.