Neue Studien Stottern offenbar genetisch bedingt

Washington (RPO). Stottern ist einer Studie zufolge möglicherweise genetisch bedingt. "Zum ersten Mal hat die Forschung spezifische genetische Veränderungen identifiziert, die möglicherweise die Ursache für das Stottern sind, an dem drei Millionen Amerikaner leiden", sagte der an der Studie beteiligte Arzt James Battey.

Die am Donnerstag im "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Erkenntnisse könnten "den Weg für neue Behandlungsmethoden freimachen", fügte der Arzt hinzu.

Stottern kommt häufig innerhalb von Familien vor, weshalb schon länger eine genetische Ursache vermutet wurde. Eine vorangegangene Studie hatte eine Verbindung zwischen dem Stottern und einer genetischen Mutation auf dem X-Chromosom festgestellt. Die jüngste Studie kommt nach Forschungen an Pakistanern, US-Amerikanern und Briten zu dem Ergebnis, dass bei vielen Betroffenen Mutationen an insgesamt drei Genen festzustellen sind. Genetikexperten arbeiten weiter an einer weltweiten Studie, die die Folgen der Mutationen für das Gehirn ermitteln sollen

Bislang werden Stotterer meist durch psychische Unterstützung behandelt: Ihnen wird die Angst genommen sowie regelmäßiges Atmen und Sprechen nähergebracht. Die neuen Ergebnisse dürften die Betroffenen und deren Eltern erleichtern, hofft die Vorsitzende der US-Stiftung für Stottern, Jane Fraser. "Diese Studie zeigt, dass es biologisch ist, das wird den Eltern die Schuldgefühle nehmen."

(AFP/felt)
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