Ungefährlich aber lästig Stinkende Marienkäfer erobern NRW
Berlin (RPO). Sie schwirren dutzendweise durch die Luft, können streng riechen und sind sogar ein bisschen unheimlich. Derzeit schwärmen Millionen asiatischer Marienkäfer durch NRW. Experten raten Bürgern, sich der letztlich harmlosen Gesellen einfach mit dem Staubsauger zu entledigen.
Zehn Fakten zum asiatischen Marienkäfer
Die wahrscheinlich in China beheimateten Insekten suchen bevorzugt Steilklüfte wie Felswände, aber auch Hauswände als Winterquartiere auf, wie die Sprecherin des Julius Kühn-Instituts, ehemals Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Stefanie Hahn, am Dienstag sagte. "In diesem Jahr beobachten wir eine verstärkte Präsenz der asiatischen Marienkäfer, die mit den ersten Massenansammlungen im Herbst 2002 vergleichbar ist", sagte Hahn.
Die Tiere wurden erstmals in den 80er Jahren zur biologischen Bekämpfung von Blattläusen in Gewächshäusern in Belgien und Holland eingesetzt. Da die asiatischen Marienkäfer auch problemlos außerhalb von Glashäusern überleben, konnten sie sich in ganz Europa ausbreiten. Laut Hahn besteht kein Anlass zur Sorge. Die asiatischen Marienkäfer verursachten keine Schäden, "es gibt nur eine psychologische Angst des Menschen vor Massenausbreitungen".
Das Julius Kühn-Institut empfiehlt bei einer vermehrten Ansammlung der Käfer, die Fenster in Häuser und Wohnungen verschlossen zu halten. Wenn die Marienkäfer dennoch ins Haus gelangen, sollten sie möglichst mit dem Staubsauger aufgesaugt und nicht zertreten werden, da dann eine stark riechende Substanz freigesetzt werde.
Der asiatische Marienkäfer unterscheidet sich optisch stark vom heimischen Marienkäfer, dem Siebenpunkt-Marienkäfer. Seine Färbung reicht von orange ohne Flecken bis zu schwarz mit roten Flecken. Die Zahl der Punkte variiert zwischen 0 und 21. Er vermehrt sich im Gegensatz zum deutschen Marienkäfer drei- statt einmal pro Jahr, was seine starke Ausbreitung erklärt.
