Immer mehr Produkte laktosefrei Sodbrennen durch Milchzucker

Düsseldorf (rpo). Milchkaffee, Eis, Schokolade, Ketchup - für Menschen, die keinen Milchzucker vertragen, sind diese Produkte tabu. Sie bekommen Sodbrennen, Blähungen oder ihre Schleimhäute trocknen aus. Da immer mehr Menschen davon betroffen sind, wird die Auswahl an laktosefreien Produkten wird immer größer.

Hypokrates war einer der ersten, die erkannten, dass Milch Magen- und Darmerkrankungen verursachen kann. Dennoch erkennen selbst heute viele nicht die Ursache ihrer Probleme. Sie halten ihre Erkrankung für eine Übersäuerung und nehmen nach jedem Essen Tabletten, die säurebindend wirken. Dabei wäre ein Milchverzicht die wirkungsvollere Alternative. Das ist aber nicht immer leicht.

Wer schon einmal Soja-Milch probiert hat, der kennt den starken Eigengeschmack, der jeden Milchkaffe zu einem exotischen Erlebnis macht. Milchzuckerfreie Milchprodukte wie "Minus L" oder das neue "Lactosefrei" von Breisgau Milch sind da eine bessere Alternative. Im Unterschied zu herkömmlichen Milchprodukten sind sie etwas süßer, weil der Milchzucker darin bereits aufgespalten ist. Laktosefreier Natur-Joghurt ist deshalb viel milder und schmeckt auch Süßmäulern ohne zusätzlichen Zucker.

Allerdings haben sie einen Nachteil: Während es die meisten regulären Joghurts und Kaffeesahnen auch fettarm gibt, ist das unter den laktosefreien Produkten meist nicht der Fall. Die Universitätsklinik Göttingen setzt deshalb seit April 2004 das Produkt "Schlagfix" der Firma "Leha" ein. Der Sahne-Ersatzstoff enthält nur 15 Prozent Fett und diese auch noch in Form von Pflanzenfett.

Die Bilanz der Klinik nach einem halben Jahr ist sehr positiv. Das hundert Prozent laktose- und cholesterinfreie Produkt ließe sich nicht nur für süße und herzhafte Saucen, sondern auch für Salate als fettarmer Mayonnaise-Ersatz für Salate verwenden, bestätigt ein Kliniksprecher. Anfang 2005 will "Leha" auch eine laktosefreie Kaffeesahne und Ketchup herausbringen. Da die Produkte kalorien- und zuckerreduziert sind, eignen sie sich generell für eine gesundere Ernährung.

Für Freunde der Nuss-Nugat-Creme lohnt sich ein Weg in die Bioläden oder zu Bio-Versendern. Im Internet gibt es sogar Händler, die eine Möglichkeit bieten, Stoffe von Ambitinsäure bis Zwiebel, die jemand nicht verträgt oder mag über einen Filter auszuschließen. Damit entfällt das lästige Suchen in der Zutatenliste. Das hilft dann auch bei einer anderen Art der Milch-Unverträglichkeit: der Milcheiweiß-Allergie, denn die meisten laktosefreien Produkte enthalten weiterhin Milcheiweiß.

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