Gegen Fußball-Burnout So überstehen Sie den Montagmorgen nach dem Finale

Düsseldorf · Seit drei Wochen sitzt ganz Deutschland fast jeden Abend gebannt vor den Spielen der WM und jubelt nicht selten bis Mitternacht und später. Entsprechend erschöpft gehen viele täglich zur Arbeit. Jetzt steht das Finale am Sonntag um 21 Uhr an. Das ist früher als sonst. Sollte es aber ins Elfmeterschießen gehen, wird es wieder ziemlich spät. Wir erklären, warum Vorschlafen nichts bringt, und mit welchen Tricks Sie den Montagmorgen überstehen.

Gegen Fußball-Burnout: So überstehen Sie den Montagmorgen nach dem Finale
Foto: dpa, bvj kno arc

Spannung, Trauer, Hochgefühl - die Fußball-Weltmeisterschaft hält die Menschen rund um den Globus seit fast einem Monat in Atem. Problemlos ist das, wenn man sich in der brasilianischen Zeitzone befindet. Denn wenn in Deutschland wie beim Halbfinale um 22 Uhr abends der Anpfiff ertönt, ist es in Rio gerade mal 17 Uhr. Da bleibt auch nach dem Spiel noch genug Zeit, um herunterzukommen und ausreichend zu schlafen.

Für die Fans ins Deutschland allerdings ist das eine echte Herausforderung: Seit Wochen schlurfen viele müde und überreizt von der Fußball-Nachtschicht zur Arbeit - und das selbst dann, wenn kaum Alkohol im Spiel war.

So funktioniert das "Fußball-High"

Was die wenigsten wissen: Fußball-Gucken versetzt den Zuschauer auch ganz ohne Drogeneinfluss in einen echten Rausch. Denn durch die Aufregung schüttet der Körper verschiedene Stoffe aus: vor allem die große Menge an Adrenalin macht aufgedreht, schmerzfrei und theoretisch sogar kampfbereit. Dies wird noch gesteigert durch einen Kick des Stresshormons Cortisol, wenn ein favorisierter Spieler auf dem Weg zum Tor ist - und nicht zu vergessen, die Glückshormone, die ausgeschüttet werden, wenn der Ball tatsächlich im Tor landet. Spätestens diese Endorphine und Serotonine sorgen nicht nur für ein Rauschgefühl, sondern auch für ein echtes High. Dieses "High" macht allerdings nicht nur das Jubeln um so schöner, sondern erschwert zusätzlich zur späten Stunde erheblich das Einschlafen.

Tipps - so überstehen Sie das Finale

Vorschlafen - Die schlechte Nachricht zuerst: Wer am Samstagabend extra früh ins Bett geht, wird Sonntagabend oder auch am Montagmorgen nicht unbedingt mehr Energie haben. "Vorschlafen" ist nur ein Mythos. Tatsächlich können durch frühzeitiges Zubettgehen höchstens Defizite aus den vergangenen WM-Wochen ausgeglichen werden. Wer jedoch am Sonntag - zum Beispiel im Falle eines Sieges - bis drei Uhr nachts feiern will, wird deshalb vermutlich nicht mehr Energie haben oder am Montagmorgen gar besser aus den Federn kommen. Die gute Nachricht: Schon ein 20-minütiges Nickerchen am Montagnachmittag hilft, um der Erschöpfung aus der Nacht entgegenzuwirken.

Einschlafprobleme - Neben dem späten Schlaf, werden viele Fans in der Nacht auch von Einschlafproblemen geplagt. Das liegt vor allem daran, dass der Körper vom Fußball-High extrem aufgeputscht ist. Abhilfe schaffen hier verschiedene Methoden: Nach dem Spiel sollte man sich noch eine gewisse Zeit - 30 Minuten reichen schon - in einem Raum mit gedimmten Licht aufhalten. Das beruhigt und führt dazu, dass der Körper die für Entspannung und Schlaf verantwortlichen Hormone ausschüttet. (Wer nicht gerne bei schummrigen Licht den letzten Absacker trinkt, kann auch im Bett noch ein paar ruhige Songs hören.) Da eine gemäßigte Körpertemperatur ebenfalls ein Schlafsignal für den Körper setzt, hilft es auch Arme und Beine kalt abzuduschen (vorausgesetzt, es liegen keine Herz-Kreislaufbeschwerden vor).

Kater-Gefühle - Aber selbst denjenigen, die es schaffen, am Abend trotz des Spiels zügig einzuschlafen, droht am nächsten Tag mit aller Wahrscheinlichkeit der "WM-Hangover": Müdigkeit, Gereiztheit, Erschöpfung. Grund dafür ist der Mix aus Schlafmangel, psychischer Achterbahnfahrt und dem Druck, der durch die normalen Arbeitsanforderungen gegeben ist. Hilfreich ist es hier, schon am Morgen nach dem Aufstehen mindestens ein Glas stilles Wasser in Zimmertemperatur zu trinken. Das kurbelt den Stoffwechsel an, versorgt das Gehirn mit Flüssigkeit und hilft außerdem gegen die Nachwirkungen von der einen oder anderen Flasche Bier. Zudem sollten sich WM-Fans am Montag hin und wieder mal ein paar Minuten aus dem Alltagsstress zurückziehen. Ein kurzer Spaziergang um das Bürogebäude, oder ein paar Minuten in der Kantine können schon reichen, um sich innerlich zu regenerieren und besser über den Tag zu kommen.

Magenprobleme - Vor allem der Magen reagiert gerne mal gereizt, wenn viel Stress oder zu wenig Schlaf über längere Zeit anhalten. Am Montag sollten Fußball-Fans deswegen am besten auf leichte Speisen setzen. Eintopf, Rührei oder auch Hühnerfilet mit Gemüse sind an diesem Tag eine gute Wahl.

Alle guten Ratschläge helfen dann natürlich nichts, wenn Deutschland noch einmal ein legendäres 7:1 hinlegt, aber mal ganz ehrlich: Wer denkt dann schon ans Schlafen?

(ham)
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