Rapunzel-Syndrom Ärzte finden Bierkrug-großen Haarklumpen in Magen von Elfjähriger
Prag · 20 Zentimeter lang und acht Zentimeter im Durchmesser — so groß war der verfilzte Haarklumpen, den Ärzte in Tschechien aus dem Magen eines Mädchens geholt haben. Die Elfjährige leidet am sogenannten Rapunzel-Syndrom.
Wie die Klinik in Opava am Dienstag berichtete, handelt es sich dabei um eine seltene psychische Störung, bei der Betroffene zwanghaft ihre Haare ausreißen und essen.
Das zylinderförmige Haarknäuel war demnach 20 Zentimeter lang und hatte einen Durchmesser von acht Zentimetern. Haare sind unverdaulich und sammeln sich nach und nach im Magen an.
Hätten die Ärzte nicht eingegriffen, hätte die Elfjährige zunehmend Schmerzen bekommen und an Gewicht verloren, sagte der leitende Chirurg Matus Peteja der Nachrichtenagentur AFP. „Im Extremfall hätte die Magenwand beschädigt oder sogar perforiert werden können.“ Die kleine Patientin habe die Operation gut überstanden, sie werde nun psychiatrisch und psychologisch behandelt.

Selbsttest – Leiden Sie unter einer Angststörung?
Über das Rapunzel-Syndrom wurde 1968 erstmals berichtet, weltweit sind nur einige Dutzend Fälle dokumentiert. Nach Angaben von Chefchirurg Peteja betrifft es vor allem junge Mädchen und Frauen unter 20 Jahren.