Verbraucherzentrale NRW Räucherfisch enthält oft Keime

Düsseldorf · Räucherfisch wie Forelle, Lachs, Makrele und Kieler Sprotte sind einer Untersuchung zufolge oft verkeimt, wenn sie unter Schutzgas verpackt im Handel angeboten werden. Bei einer Kontrolle von 54 bundesweit erhältlichen Rächerfischproben hat jedes vierte Produkt, das unter Schutzgasatmosphäre verpackt gewurde, Verkeimungen aufgewiesen.

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Foto: Vadym Zaitsev/ Shutterstock.com

Das teilte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen am Mittwoch mit. Der besondere Schutz, den das Verpackungsverfahren mit einem Gasgemisch aus Sauerstoff, Kohlendioxid und Stickstoff suggeriere, sei somit nicht unbedingt gewährleistet.

Die Räucherfische wurden bei einer Stichprobe in Düsseldorfer Supermärkten und Discountern unter anderem auf Darmkeime, Salmonellen und Listerien untersucht. Obwohl bei allen 54 Proben das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen gewesen und die Ware vorschriftsmäßig gekühlt worden sei, hätten sich 13 Proben als nicht einwandfrei entpuppt.

Hinweise auf mangelhafte Hygiene

Acht davon hätten nicht nur einen erhöhten Gesamtkeimgehalt aufgewiesen, sondern auch eine erhöhte Zahl des Darmkeims Enterobacteriaceae. Dies deute auf eine mangelhafte Hygiene beim Hantieren mit Lebensmitteln hin, erklärten die Verbraucherschützer.

Drei Proben wurden als nicht mehr verzehrfähig aus dem Verkehr gezogen, weil sie schmierig waren oder muffig rochen. Eine Probe wurde sogar als gesundheitsgefährdend eingestuft. Listerien, die in höheren Konzentrationen gesundheitsschädlich sind, wurden in vier Proben nachgewiesen. Salmonellenkeime wurden hingegen nirgendwo gefunden.

Das Ergebnis der Stichprobe sei unterm Strich "beunruhigend", bilanzierte die Verbraucherzentrale NRW. Der Grad der vorgefundenen Keime könne bei empfindlichen Konsumenten zu unspezifischen Symptomen wie Magen-Darm-Grummeln oder Durchfall führen. Verbraucher sollten daher beim Kauf von verpacktem Räucherfisch unter Schutzatmosphäre auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten und die Ware auch nicht erst kurz vor dem Ablauf des Datums essen.

Beim Abpacken der Waren müsse besser auf die Betriebshygiene geachtet werden. Außerdem müssten optimale Bedingungen bei Lagerung und Transport gewährleistet sein.

(AFP)
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