Neuer Lebensmittel-Skandal Putenfleisch mit Antibiotika belastet

Bremerhaven · Mit Antibiotika belastetet Putenfleisch ist an 15 Großküchen in ganz Europa geliefert worden. Der Bremerhavener Lebensmittelhersteller "Deutsche See" hatte bei Eigenkontrollen festgestellt, dass die Antibiotika-Werte 27-mal höher waren, als nach EU-Gesetz erlaubt.

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Foto: AP

Das Unternehmen wollte das Geflügelfleisch, das aus Rumänien stammt und von einem westfälischen Fleischbetrieb weiterverarbeitet wurde, eigentlich für Feinkostsalate nutzen. Die 500 Kilogramm Fleisch, die das Unternehmen erhalten hatte, wurden jetzt jedoch nicht verarbeitet.

In 15 Großküchen in Deutschland, Großbritannien und Österreich, wurde das Fleisch hingegen als "Putenbruststreifen nach indischer Art mariniert" an Verbraucher verkauft. 13 Tonnen des Fleisches konnten die Behörden nach Berichten von "Radio Bremen" nicht mehr sicherstellen.

Wie es zu den hohen Antibiotika-Werten kommen konnte, ist noch unklar. In der Geflügelzucht werden Arzneien eingesetzt, damit die Tiere die Belastung der Massentierhaltung überhaupt überstehen - durch EU-Gesetzte ist der Einsatz von Medikamenten reglementiert. Zuchtputen sind zudem sehr anfällig für Krankheiten, was durch schlechte hygienische Bedingungen und große Enge in den Stellen zusätzlich begünstig wird.

(anch)
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