Bedarf an neuen Präperaten besonders groß Pharmaindustrie verringert Antibiotika-Forschung

New York (rpo). Offenbar zieht sich die Pharmaindustrie zunehmend aus der Entwicklung neuer Antibiotika zurück. Forscher beklagen, dass viele Konzerne sich auf gewinnträchtigere Medikamente zur Behandlung chronischer Erkrankungen konzentrieren.

Angesichts der wachsenden Resistenz von Krankheitserregern gegen konventionelle Antibiotika ist laut einem Bericht der Zeitschrift "Nature" aber derzeit der Bedarf an neuen Präparaten besonders groß.

Laut einem Bericht der US-Regierung sind zurzeit 20 Prozent der Infektionen von Erregern verursacht, die gegen verschiedene Antibiotika resistent sind. In diesem Jahr wurden in den USA jedoch erst zwei neue Antibiotika zugelassen. "Es ist eindeutig belegt, dass die Antibiotika-Forschung steil abfällt", mahnt John Edwards, Leiter der amerikanischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten.

Viele Experten sehen diesen Rückgang in dem mangelnden Gewinn begründet, den solche Medikamente abwerfen. Sie fordern, die Forschung stärker mit öffentlichen Mitteln zu fördern, da Infektionskrankheiten die gesamte Gesellschaft belasteten.

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