Medizin Neue Prothese soll Blinden helfen

Aachen (rpo). Neue Hoffnung für Blinde. Forscher der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen arbeiten an einem Implantat, das Patienten mit bisher unheilbaren Netzhauterkrankungen zumindest etwas Seekraft wiedergeben soll. Das Produkt könnte aber frühestens in zehn Jahren auf den Markt kommen, so die Wissenschaftler. Die Prothese soll visuelle Reize direkt an die Nervenzellen weitergeben können.

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In der Bundesrepublik Deutschland leiden bis zu 40.000 Menschen an der Erbkrankheit Retinitis Pigmentosa, weltweit sind es etwa 3 Millionen. Dabei sterben die lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut langsam ab, die visuelle Reize an die Sehnerven weiterleiten. Die Folge: Die Betroffenen erblinden.

Die Wissenschaftler am Institut für Werkstoffe der Elektrotechnik arbeiten unter der Leitung von Professor Wilfried Mokwa seit 1996 an der Entwicklung einer Prothese, das die visuellen Reize direkt an die Nervenzellen weitergibt. "Das Implantat wird schemenhaftes Sehen, das Erkennen von Umrissen und Schwarz/Weiß-Unterschiede ermöglichen", erläutert Mokwa. Hightech-Brillen und das ins Auge eingepflanzte so genannte Retina-Implantat lassen Bilder entstehen. Anfang 2006 wollen die Forscher die ersten Kurzzeituntersuchungen an Patienten vornehmen.

(afp)
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