Neue Therapien zum Schlaganfall Mit Nanopartikeln gegen Hirnschlag
Weinheim · Ceroxid-Nanopartikel könnten bei der Behandlung von Schlaganfällen eine wichtige Rolle einnehmen. Sie fangen in Zellen offenbar sogenannte reaktive Sauerstoffverbindungen ab. Koreanische Wissenschaftler sehen darin eine ergänzende Therapie.
Der Schlaganfall - Ursachen und Symptome
Diese Substanzen entstehen bei Durchblutungsstörungen, verursachen oxidative Schäden und sind verantwortlich für Verletzungen des Gewebes und das Absterben von Zellen. Koreanische Forscher schlagen in der Zeitschrift "Angewandte Chemie" den Ceroxid- Ansatz als ergänzende Therapie bei Schlaganfällen vor.
Beim sogenannten ischämischen Schlaganfall kommt es zu einer plötzlichen Minderdurchblutung des Gehirns, die zur Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen führt. Der ischämische Schlaganfall gehört in den Industriestaaten zu den führenden Invaliditäts- und Todesursachen.
Wird er nicht kurzfristig therapeutisch behandelt, können Hirnareale absterben. In den Zellen gibt es zwar Enzyme, die die gefährlichen reaktiven Sauerstoffverbindungen abbauen können.
Ceroxid-Nanopartikel als gezielte Zugabe scheinen jedoch unterstützende Multitalente in diesem zellbiologischen Prozess zu sein.
Blut-Hirn-Schranke wird durchbrochen
Im Tierversuch lösten die koreanischen Forscher einen ischämischen Schlaganfall bei Ratten aus. Intravenös gespritzte Ceroxid-Nanopartikel konnten das Hirninfarktvolumen und die Nervenschädigungen deutlich reduzieren.
Die Konzentrationen der Ceroxid-Nanopartikel in gesunden Hirnbereichen waren dabei sehr niedrig, in den ischämischen dagegen drastisch erhöht. Die Wissenschaftler vermuten daher, dass der Wirkstoff eine intakte Blut-Hirn-Schranke kaum passieren kann.
In ischämischen Bereichen ist diese jedoch zerstört, so dass erkrankte Hirnareale erreicht und der Schaden durch die reaktiven Sauerstoffverbindungen dort gezielt gemindert werden könnte.
