Aids Ministerin Schmidt entsetzt über nachlassende Vorsorge

Berlin (rpo). Die Zahl der Neuinfizierungen mit dem HI-Virus in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf 2.600 gestiegen. Die Steigerung von 20 Prozent hat Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt als "erschreckend" bezeichnet. Eine weitere Aufklärungskampagne sei deshalb dringend notwendig.

 Ulla Schmidt nimmt die Aids-Problematik sehr ernst.

Ulla Schmidt nimmt die Aids-Problematik sehr ernst.

Foto: ddp, ddp

Es müsse betont werden, dass es gegen AIDS nach wie vor kein wirksames Medikament gibt, erst recht keine Heilung und keinen Impfstoff. Anlässe wie beispielsweise der Valentinstag als "Fest der Liebe" seien willkommen, um über die Immunschwäche zu informieren.

Die Zahl der HIV-Infizierungen in Europa habe sich von 1996 bis 2004 verdoppelt, erläuterte die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Elisabeth Pott. Obwohl Deutschland von diesem Trend vergleichsweise spät erreicht worden sei, dürfe man bei der Prävention keinesfalls nachlassen.

Deutschland stehe mit einer Quote von 0,6 HIV-Infektionen je 1.000 Einwohner vergleichsweise günstig da. Holland verzeichne 1,1, Spanien 3,3 HIV-Infektionen je 1.000 Einwohner. Dennoch bezeichnete Pott die weltweite epidemiologische Entwicklung von Aids als "dramatisch". Deutschland bleibe davon nicht verschont. - Die dritte Valentinstag-Kampagne dieser Art steht 2006 unter dem Motto "Für Engelchen und Teufelchen".

(afp)
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