EHEC-Zahlen sind rückläufig Minister: "Grund für vorsichtigen Optimismus"
London (RPO). Nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) ist es noch zu früh für eine generelle EHEC-Entwarnung. Es gebe jedoch Grund für vorsichtigen Optimismus, da die Zahl an Neuinfektionen an EHEC und HUS rückläufig sei, sagte Bahr am Dienstag. Die WHO warnt indes: Wenn die Quelle der Krankheitswelle nicht schnell gefunden wird, könnte es für immer zu spät sein.
Zwar müsse man in den kommenden Tagen mit neuen Erkrankungen rechnen. Aber es spreche manches dafür, dass "wir nun das Schlimmste hinter uns gelassen haben". Jedoch sollten die bestehenden Hygiene- und Verzehrempfehlungen weiterhin beherzigt werden.
Auf die Frage nach den entstehenden Kosten für Krankenhäuser sagte der Minister, diese hätten durch die Gesundheitsreform der Bundesregierung eine ausreichende Finanzierung zur Verfügung gestellt bekommen. Demnach könnten die Krankenhäuser jeden Patienten normal abrechnen. "Dafür haben wir ein bestehendes Vergütungssystem", sagte Bahr. Aus diesem Grund sehe er keine Notwendigkeit für Änderungen an den bestehenden gesetzlichen Regelungen.
Als Reaktion auf die Kritik der Opposition sagte Bahr, er verfalle nicht in Aktionismus und nehme die Kritik als parteipolitische Diskussion wahr. Sogleich verwies er auf ein Treffen der Gesundheits- und Verbraucherschutzminister von Bund und Ländern am Mittwoch in Berlin. Dort wolle man gemeinsam Lehren aus der Situation ziehen.
Warnung von der WHO
Die Zeit zur Ermittlung der Quelle der jüngsten EHEC-Welle wird nach Ansicht eines WHO-Experten zunehmend knapp. "Wenn wir den Ursprung nicht innerhalb einer Woche gefunden haben, dann werden wir möglicherweise nie herausfinden, wie es zu dem Ausbruch kam", sagte Guenael Rodier am Dienstag der Nachrichtenagentur AP.
Das mit dem gefährlichen Erreger belastete Gemüse sei vermutlich bereits vom Markt verschwunden, sagte Rodier weiter. Für die deutschen Behörden werde es daher sehr schwer, betroffene Patienten mehrere Wochen nach der ersten Infektion noch mit bestimmten Produkten in Verbindung zu bringen.