Befunde in Katar Mers-Virus in Kamelherde nachgewiesen

Genf · Das gefährliche Mers-Virus ist in einer Kamelherde in Katar nachgewiesen worden, zu der zwei infizierte Menschen Kontakt hatten.

Die wichtigsten Fakten zu MERS
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Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in Genf mitteilte, wiesen Forscher des niederländischen Gesundheitsministeriums und des Erasmus Medical Center der Universität Rotterdam den Erreger Mers CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) in 3 von 14 Tieren der Herde nach. Allerdings zeigten die Tiere nur milde oder gar keine Krankheitssymptome, teilte die WHO weiter mit. Das Mers-Virus ist mit dem Sars-Erreger verwandt und kann zu schwerer Lungenentzündung sowie Nierenversagen führen.

Dem Nachweis war die Infektion zweier Menschen im Oktober vorausgegangen. Daraufhin hatten Behörden von Katar deren Umgebung auf mögliche Quellen der Erreger untersucht. Nun habe die WHO zum ersten Mal herausgefunden, dass Kamele ähnlich wie Menschen infiziert werden könnten, erklärte WHO-Experte Peter Ben Embarek. Unklar bleibe, ob die Kamele die Menschen oder die Menschen die Kamele infiziert hätten oder ob die Infektionen von einer dritten Quelle stammten.

Mediziner in Saudi-Arabien hatten bereits Mitte November ein mit Mers-infiziertes Kamel gemeldet, die WHO hatte diesen Fall aber mangels Daten nicht bestätigt. Seit September 2012 wurden laut WHO 160 Fälle von Mers-Infektionen bei Menschen bestätigt. 68 Patienten starben an der Erkrankung.

(dpa)
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