Erreger "MERS-CoV" Regierung warnt vor Pandemie durch neuen Coronavirus

Düsseldorf · Es äußert sich zunächst wie eine Grippe, gefolgt von Lungeninfektionen bis hin zu Organversagen. Das MERS-CoV ähnelt dem Sars-Virus, dem vor etwa zehn Jahren 800 Menschen zum Opfer fielen. Jetzt warnt die Bundesregierung vor einer Pandemie durch MERS-CoV. Gegenmittel gibt es bislang keine.

MERS-CoV: Regierung warnt vor neuer Pandemie
Foto: dpa, Center for Disease Control

In einem offiziellen Bericht zur "Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2013" von MERS-CoV warnt die Bundesregierung vor der Gefahr einer Epidemie mit dem neuen gefährlichen Virus, das berichtet die "Bild"-Zeitung vom Freitag.

Bei dem Erreger, der 2012 entdeckt worden ist, handelt es sich um ein sogenanntes Coronavirus, der zu Fieber, Atemnot, Lungeninfektionen und letztendlich Multiorganversagen führen kann. Weltweit haben sich bis Ende September 130 Menschen angesteckt, 58 starben. Dazu kommen weitere 17 Verdachtsfälle, heißt es nach Angaben der BILD-Zeitung in dem Bericht. In Deutschland habe es zwei Fälle gegeben, die beide tödlich verlaufen seien. Wie die BILD weiter schreibt, warnt der Bericht, dass bei der Hälfte der Patienten, bei denen MERS-CoV nachgewiesen worden sei, die Krankheit einen tödlichen Verlauf nahm.

Mensch und Tier sind Überträger

Der Ursprung des Erregers ist nicht geklärt. Er kann in Vögeln sowie in Säugetieren vorkommen. Immer mehr liegt der Verdacht nahe, dass er aus Fledermäusen in Südafrika stammt, auch in Kamelen in Katar konnte er nachgewiesen werden, mit denen zwei Opfer, die der Krankheit erlagen Kontakt hatten.
Allerdings so zitiert die BILD-Zeitung den Bericht weiter, sei es nicht ausgeschlossen, "dass weitere Tierarten als "Überträger des Virus auf den Menschen fungieren".

Zu direkten Übertragen kam es bislang jedoch nur im arabischen Raum, woraus sich auch der Name des Virus ergibt: "Middle East Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus", zu Deutsch: "Mittlerer Osten Atmungs-Syndrom"

Noch keine verlässliche Therapie

Vereinzelt seien nun auch Übertragungen von Mensch zu Mensch registriert worden, allerdings nur im engen Umfeld etwa bei Familienmitgliedern. Problematisch ist, dass es bislang weder einen Impfstoff noch eine Therapie gegen das Virus gibt. "Keine neue Krankheit ist unter Kontrolle, die sich rascher entwickelt als unser Verständnis davon", mahnte die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Margaret Chan vergangenes Jahr.

Medizinisch äußern sich nachgewiesene Fälle laut RKI zu Beginn in einer akuten grippeähnlichen Erkrankung. Direkt im Laufe der ersten Woche verschlimmert sie sich häufig zu einer Lungenentzündung und geht später teilweise in ein akutes Atemnotsyndrom über. Das häufigste Begleitsymptom ist Durchfall. Bei schweren Verläufen kann Nierenversagen auftreten. Patienten mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Krebs oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, hatten die zeigten die schwersten Krankheitsverläufe.

(ham)
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