Knappe Impfstoffe Mediziner warnt vor Grippe-Epidemie

Seoul (rpo). Der Welt droht nach einem amerikanischen Wissenschaftler eine Grippe-Epidemie von nicht absehbarem Ausmaß. Der Grund seinen mangelnde Impfstoffe. Weltweit würden vermutlich mehrere zehn Millionen Menschen sterben, schätze John Clemens im Interview der AP in Seoul.

Dort soll in der kommenden Woche das Hauptquartier des Internationalen Impfinstituts eröffnet werden, dessen Direktor Clemens ist. Der Mediziner machte Profitinteressen der Pharma-Industrie für die Verknappung von Impfstoffen verantwortlich. Meist fehlten genau diejenigen Seren, deren Herstellung besonders kostenträchtig sei.

Es würden einfach nicht genügend Finanzmittel bereitgestellt, kritisierte Clemens. Außerdem würden zum Beispiel 80 Prozent aller weltweit verfügbaren Impfstoffe gegen Masern von nur einer einzigen Firma in Indien hergestellt. Sollte dieser Betrieb Produktionsprobleme haben, wäre die ganze Welt davon betroffen.

Eine größere Grippe-Epidemie sei nur noch eine Frage der Zeit, warnte Clemens. Auch hier habe sich die Konzentration der Herstellung von Impfstoffen schon als problematisch erwiesen. Auf Grund einer Verseuchung der Seren beim britischen Unternehmen Chiron konnten fast 50 Millionen Dosen nicht in die USA geliefert werden.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort