In der Schwangerschaft Lichttherapie hilft bei Depression

Basel (RPO). Schwangeren, die an einer Depression leiden und aus Angst vor Nebenwirkungen auf Medikamente verzichten wollen, kann einer Studie zufolge mit einer Lichttherapie geholfen werden.

An der Untersuchung von Wissenschaftlern der Universität Basel beteiligten sich 27 schwangere Frauen, die die Kriterien einer schwereren depressiven Erkrankung erfüllten. Sie wurden zufällig entweder mit weißem Licht (7000 Lux) oder mit gedämpftem roten Licht (70 Lux, Placebo) fünf Wochen lang jeden Morgen eine Stunde lang zu Hause behandelt. Die Studie wurde doppel-blind durchgeführt, so dass weder die Patientin noch ihre Psychiater wussten, ob die Frauen eine wirksame Lampe erhalten hatten oder nicht. Symptome und eventuelle Nebenwirkungen wurden regelmäßig mit verschiedenen Fragebögen erfasst.

Ergebnis: Die Lichttherapie mit hellem Licht ist der Placebo-Therapie mit schwachem Licht gegenüber als deutlich überlegen einzustufen. Schon nach fünf Wochen zeigten die Schwangeren mit Lichttherapie in 81 Prozent der Fälle eine deutliche Besserung, 69 Prozent waren symptomfrei, wie die Wissenschaftler kürzlich in der Online- Ausgabe des Magazins "Journal of Clinical Psychiatry" berichteten.

In der Placebo-Gruppe waren die entsprechenden Zahlen deutlich niedriger. Die Lichttherapie könnte damit eine einfache und kostengünstige Therapie bei Depression in der Schwangerschaft darstellen, schreiben die Forscher - mit minimalen Nebenwirkungen und ohne bekanntes Risiko für das Ungeborene.

(apd/felt)
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