Verbraucherorganisation erhob Vorwürfe Krebsgefahr? Schweden untersucht Becel-Margarine

Uppsala (rpo). Enthält Becel-Margarine Krebs erzeugende Kohlenwasserstoffe? Diesem Verdacht geht zurzeit die schwedische Lebensmittelbehörde nach. Sie hat am Mittwoch in Uppsala Laboranalysen angeordnet.

Die Behörde reagierte damit zusammen mit der dänischen Lebensmittelaufsicht auf Vorwürfe einer Verbraucherorganisation in Schweden, die Laboranalysen mit Becel in Auftrag gegeben hatte.

Dabei hätten sich doppelt so hohe Mengen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) wie bei mehreren Sorten Olivenöl ergeben, die wegen PAK in Schweden aus dem Verkehr gezogen worden sind. Der niederländische Konzern Unilever hält die Vorwürfe für unbegründet und verwies auf eigene Analysen bei zwei Instituten. Dabei seien alle gesetzlichen zulässigen Werte "sehr deutlich" unterschritten worden. Die Behauptung aus Schweden entbehre jeder Grundlage, betonte Unilever.

Die zuständige Behördensprecherin Ulla Nordström wies die Forderung nach einem sofortigen Stopp der von Unilever in weiten Teilen Europas vertriebenen Becel-Margarine zurück. "Wir sehen hier keinen akuten Handlungsbedarf", sagte Nordström. Der Sprecher der schwedischen Verbraucherorganisation Bengt Ingerstam sagte dazu: "Es dürfen ja wohl nicht Untersuchungsergebnisse der Hersteller selbst Grundlage für Entscheidungen der Behörden sein."

In Berlin forderte die Verbraucher Initiative eine schnelle und umfassende Klärung der Vorwürfe für deutsche Verbraucher. Dabei müsse neben der in Supermärkten erhältlichen Margarine auch untersucht werden, was in Kantinen, Restaurants, Mensen und Bäckereien verwandt werde. Becel wird wegen seiner cholesterinsenkenden Wirkung in der Werbung als gesundheitsfördernd eingestuft.

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