Antibiotische Wirkung weitgehend unbekannt Kapuzinerkresse ist Arzneipflanze des Jahres 2013

Würzburg · Ihre großen gelb und orange strahlenden Blüten kennt fast jeder, doch nicht viele wissen um die Heilwirkung der Kapuzinerkresse. Sie hemmt das Wachstum von Pilzen und Bakterien. Das brachte der heimischen Pflanze eine besondere Auszeichnung ein: Sie ist Arzneipflanze des Jahres 2013.

Arzneipflanzen des Jahres
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Foto: dpa, Thomas Weidner

In vielen Bauerngärten und Gemüsebeeten rankt sich in den Sommer- bis Herbstmonaten die Große Kapuzinerkresse mit ihren leuchtenden Blüten der Sonne entgegen und ist ein Augenschmaus. Als Heilpflanze hingegen ist sie eher unbekannt.

Mancher schätzt die farbenfrohe Blüte als Augenweide auf Salaten, denn die Blüte ist essbar. Mit einer nachhaltigen Schärfe gibt sie enem einfachen grünen Salat Pepp. Es sind die in ihr enthaltenen Senföle, die in der Natur als Fraßschutz dienen, für uns aber den würzigen Geschmack ausmachen und der heimischen Pflanze nun die Auszeichnung einbrachten.

Gegen Schleim und Bakterien

Wer seine Speisen mit Kapuzinerkresse würzt, der bringt nicht nur Farbe ins Essen, sondern tut auch etwas für die Gesundheit. Kapuzinerkresse wirkt durch ihre schleimlösende Eigenschaft gegen Husten und Bronchitis und hilft wegen ihrer antibiotischen Eigenschaften zudem gegen Hals- und Rachenentzündung. Die heimische Pflanze enthält reichlich Vitamin C, das dem Immunsystem gut tut und scharfe Senföle, die die Vermehrung von Bakterien, Viren und Pilzen hemmen und zudem einen durchblutungsfördernden Effekt haben. Laboruntersuchungen haben ein breites Spektrum antibiotischer Wirkung nachgewiesen.

Nach Einschätzung des Studienkreises Entwicklungsgeschichte der Arzneipflenzenkunde könnte die Kletterpflanze zum Teil gleichwertig mit einer Antibiotika-Therapie eingesetzt werden und die Zahl der durch Antibiotikaeinsatz entstehenden Resistenzen senken helfen. Denn gegen Senföle wurden bislang keine Resistenzen festgestellt. Zusammen mit Meerettichwurzel hilft die Kapuzinerkresse gut bei Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis oder bei der Therapie von Blasenentzündungen.

Die Große Kapuzinerkresse kommt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. Schon die Inkas nutzen sie als Garten- wie als Heilpflanze. Vor allem wurde sie dort zur Schmerz- und Wundbehandlung eingesetzt. In der Volksmedizin der Indianer wird die Kapuzinerkresse noch heute bei Hautkrankheiten, Skorbut, Vergiftungen, Kopfschmerzen, Husten und Bronchitis verwendet.

(wat)
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