Zahl nicht schon bei Geburt festgelegt Irrglaube widerlegt: Eizellen können doch produziert werden

London (rpo). Bislang gingen Forscher davon aus, dass Frauen mit einer gewissen Anzahl an Eizellen auf die Welt kommen und diese im Laufe ihres Lebens einfach aufgebrauchen. Jetzt haben US-Forscher angeblich Hinweise bei Untersuchungen an Mäusen entdeckt, dass Eizellen doch "nachproduziert" werden können.

Weibliche Säuger produzierten auch als Erwachsene noch neue Eizellen. "Wenn sich diese Ergebnisse beim Menschen bestätigen, müssen alle Theorien zur Alterung des Reproduktionsvermögens von Frauen überarbeitet werden", betonte Forscher Jonathan Tilly vom Massachusetts General Hospital im Wissenschaftszeitschrift "Nature".

Nach der gängigen Medizinermeinung kommt die Frau mit einer bestimmten Zahl an Eizellen auf die Welt, der sich im Gegensatz zu den Spermien des Mannes nicht erneuert. Diese Reserve wird im Laufe der Jahre aufgebraucht, irgendwann ist der Vorrat an Eizellen leer: Die Menopause beginnt.

Doch dies sei offenbar ein Irrglaube, sagen nun die Wissenschaftler aus Massachusetts. Sie fanden bei Experimenten mit Mäusen heraus, dass die Zahl der Eizellen über einen bestimmten Zeitraum nicht abnahm, obwohl natürlich in dieser Zeit welche heranreiften und mangels Befruchtung wieder abstarben.

"Die einzig mögliche Interpretation ist, dass Eierstöcke auch nach der Geburt in der Lage sind, neue Eizellen zu bilden", schrieb Tilly. Dies sei beispielsweise wichtig für Frauen, deren Eizellen durch eine Chemotherapie bei Krebs geschädigt oder getötet wurden.

Den Mäuse-Experimenten zufolge gibt es bei den weiblichen Säugetieren - und dazu zählen in der Wissenschaft auch Frauen - Zellen, die die Produktion von Eizellen anregen. Um die Sensation perfekt zu machen, fehlt nun nur noch eins: Diese Zellen müssen bei Frauen gefunden werden.

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