Bluthochdruck, Diabetes und Rauchen als Risikofaktoren Impotenz hat meist organische Ursachen

Neu-Isenburg (rpo). Wer an Diabetes oder Übergewicht leidet und zu viel raucht, kann schon mal schlapp machen. Denn Impotenz hat in bis zu 80 Prozent der Fälle organische Ursachen. Meist liege eine Störung der Durchblutung vor, berichteten die Urologen Eberhard Nieschlag und Hermann Behre von der Universität Münster in der "Ärzte Zeitung".

Die arteriellen Durchblutungsstörungen verhinderten, dass ausreichend Blut in den Schwellkörper des Penis gelange. Auch Gefäßoperationen und Beckeneingriffe könnten zu einer arteriellen Durchblutungsstörung führen. Bei einer venös bedingten erektilen Dysfunktion fließe dagegen das Blut sofort wieder ab. Der Penis bleibe schlaff. Unter Umständen könne diese Form operativ behandelt werden.

Seltener verursachten neurogene Störungen Impotenz. So könne beispielsweise eine Parkinson-Erkrankung dazu führen, dass die Reize aus dem Sexualzentrum im Gehirn gehemmt würden. Auch eine Polyneuropathie durch Alkoholmissbrauch könne die männliche Potenz schwächen. Bei bis zu zehn Prozent aller organisch bedingten Fälle liege ein Mangel des Sexualhormons Testosteron vor. Bei einer Analyse von 16 Studien konnte dem Bericht zufolge gezeigt werden, dass zwei Drittel aller Männer mit Testosteronmangel von der Gabe des Hormons profitieren.

Sei eine Durchblutungsstörung die Ursache für die Impotenz, könne diese medikamentös erfolgreich behandelt werden. Vier Fünftel aller Patienten mit einer erektilen Dysfunktion könnten mit Hilfe der Wirkstoffe Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil wieder eine Erektion erlangen. Seien orale Therapien nicht erfolgreich, könnten Männer Hilfe bei Vakuumpumpen oder Penisimplantaten finden.

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