Studie zu Alkoholmissbrauch Immer mehr Mädchen saufen sich ins Koma

Wiesbaden · Saufen bis zum Umfallen: 2012 sind so viele Kinder und Jugendliche nach Alkohol-Exzessen im Krankenhaus behandelt worden wie noch nie. Besonders deutlich ist die Zunahme bei Mädchen und Minderjährigen.

Komasaufen und Alkohol – Was sich Teenager damit antun
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Alkohol und Komasaufen – Was sich Teenager antun

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Foto: dpa, Jens Büttner

Alkohol-Exzesse von Kindern und Jugendlichen enden immer häufiger im Krankenhaus. 26.673 Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 19 Jahren vergangenes Jahr im Vollrausch in einem Krankenhaus behandelt worden. Das waren so viele wie nie seit Beginn der Statistik vor zwölf Jahren, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag berichtete.

Vor allem mehr stockbetrunkene Mädchen und junge Frauen wurden den Angaben zufolge in eine Klinik gebracht. Und drei Viertel der betroffenen Kinder und Jugendlichen waren noch minderjährig - drei Prozentpunkte mehr als 2011.

Bezogen auf 100.000 Einwohner der Altersgruppe kamen 333 Koma-Säufer ins Krankenhaus, ein Plus von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zwar betrinken sich nach wie vor vor allem Jungen und junge Männer bis zur Bewusstlosigkeit (394 je 100.000). Bei den Mädchen und jungen Frauen nahm die Zahl im Jahresvergleich aber viel stärker zu: Um 5,0 Prozent auf 269 (je 100.000). Bei den Jungen betrug das Plus nur 0,8 Prozent.

Die Gesamtzahl der Kinder und Jugendlichen, die nach Alkohol-Exzessen ins Krankenhaus gebracht wurden, sei mit Ausnahme des Jahres 2010 ständig gestiegen, sagen die Statistiker. Im Vergleich zu 2011 betrug das Plus 1,2 Prozent.

Nach einem DAK-Bericht vom vergangenen Mittwoch gehen vor allem Jugendliche in den östlichen Bundesländern besonders leichtfertig mit dem Rauschmittel um. Der jüngste Drogenbericht der Bundesregierung war Ende Mai zu dem Schluss gekommen, dass Jugendliche unterm Strich weniger trinken, rauchen und kiffen als vor zehn Jahren. Wenn das zutrifft, öffnet sich die Schere zur kleinen Gruppe der Koma-Säufer damit immer weiter.

(ots)
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