"Schwarzer Tod" Im Kongo wütet die Beulenpest

Köln (RP). Der "Schwarze Tod" breitet sich im Osten des Kongo aus. Laut der Organisation Malteser International droht eine Epidemie: Monatlich würden in dem Land zwischen 100 und 150 Menschen an der Beulenpest sterben.

Köln (RP). Der "Schwarze Tod" breitet sich im Osten des Kongo aus. Laut der Organisation Malteser International droht eine Epidemie: Monatlich würden in dem Land zwischen 100 und 150 Menschen an der Beulenpest sterben.

"Wir befürchten eine Epidemie großen Ausmaßes, falls wir nicht sofort die Kranken behandeln, die Menschen aufklären und den Überträger, den Rattenfloh, bekämpfen", erklärte der Koordinator für die Arbeit von Malteser International im Gebiet der Großen Seen, Alfred Kinzelbach, am Mittwoch in Köln. "Was uns zusätzlich alarmiert, ist das Auftreten der hochansteckenden Lungenpest."

Daran sind nach Angaben des Arztes in den vergangenen vier Monaten 100 Menschen in einem kleinen Gebiet in der Nähe des Albert-Sees gestorben. Die weniger leicht übertragbare Beulenpest, der "Schwarze Tod" des Mittelalters, habe im Kongo nie völlig ausgerottet werden können. 100 bis 150 Fälle und etwa zehn Tote registrieren die Malteser jeden Monat.

Zur Bekämpfung der Krankheit hat das Hilfswerk ein Programm entwickelt, nach dem das Personal in den Gesundheitszentren im Regierungsbezirk Mahagi geschult, ein Frühwarnsystem aufgebaut und die Bevölkerung über Vorbeugung, Insektenvernichtung und Hygiene aufgeklärt wird. "Traditionelle Sitten wie das gemeinsame Waschen der Toten bedeuten ein sehr hohes Ansteckungsrisiko für die Pest", so Kinzelbach. "Die Dorfkomitees, die wir aufbauen, wirken solchen Gefahren entgegen". Das Programm wird von den Vereinten Nationen finanziert.

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