Studie zu Wechseljahren Hormontherapie erhöht Krebsrisiko

Washington (RPO). Hormonbehandlungen für Frauen in den Wechseljahren können einer neuen Studie aus den USA zufolge das Risiko von Brustkrebs vergrößern. Eine Auswertung der Daten von mehr als 10.000 Frauen im Alter von 50 bis 79 Jahren in 40 US-Kliniken habe ergeben, dass 0,42 Prozent der Patientinnen nach einer Hormontherapie an Brustkrebs erkrankt seien, wie das Forscherteam der University of California in einer am Dienstag im Fachmagazin "JAMA" veröffentlichten Studie schreibt.

Sieben Fakten zu Brustkrebs
Infos

Sieben Fakten zu Brustkrebs

Infos
Foto: ddp

In der Vergleichsgruppe der Frauen ohne Hormonbehandlung habe die Krebsrate nur bei 0,34 Prozent gelegen. Als besonders wichtig stuften die Autoren den Befund ein, dass der Krebs bei Frauen mit Hormonbehandlung vergleichsweise spät entdeckt wird. In knapp 24 Prozent der Krankheitsfälle sei er erst diagnostiziert worden, als er auf die Lymphknoten übergegriffen habe. In der Vergleichsgruppe der Nicht-Hormonbehandelten habe der Wert nur bei 16 Prozent gelegen. Die Hormonbehandlung vergrößere nicht nur das Krebsrisiko, sondern erschwere auch dessen Entdeckung, resümierten die Experten.

Aus der Gruppe der nach Hormontherapie erkrankten Frauen seien 25 Patientinnen an der Krebserkrankung gestorben, aus der Gruppe der Frauen ohne Hormonbehandlung nur zwölf. Statistisch gesehen bedeute dies, dass von 100.000 Frauen, die eine Hormonbehandlung erhielten, ein bis zwei Frauen mehr an Brustkrebs stürben als dies ohne Hormonbehandlung der Fall wäre. Die sei "statistisch signifikant", heißt es in der Studie. Die Untersuchung bezog sich auf Frauen, die eine kombinierte Hormontherapie aus Östrogen und Progestin erhielten.

(AFP/felt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort