Sinnvolle Ergänzung für Standardtherapie Hilfe bei Asthma: Neuer Wirkstoff verhindert Schleimproduktion

London (rpo). Herkömmliche Asthmamedikamente verhindern nur ein Verkrampfen der Atemwege. Amerikanische Biologen haben jetzt ein Eiweißmolekül gefunden, das auch das Verstopfen der Atemwege verhindern kann.

Der neue Wirkstoff könnte in Zukunft die Asthmatherapie ergänzen. Bei asthmatischen Mäusen verhindert das MANS genannte Molekül die Freisetzung von blockierendem Schleim. Ihre Untersuchungen schildern die Forscher in der Fachzeitschrift "Nature Medicine"

Kenneth Adler von der Staatsuniversität North Carolina in Raleigh und seine Kollegen injizierten das Molekül Mäusen, die auf bestimmte allergieauslösende Stoffe normalerweise mit asthmaähnlichen Symptomen reagierten. Eine einzelne Dosis - 15 Minuten vor einem künstlich hervorgerufenen Asthmaanfall - konnte die übermäßige Schleimproduktion in den Lungen der Nager erfolgreich verhindern. Das Molekül behindert wahrscheinlich ein weiteres Eiweiß, das die Lungenzellen, welche die Atemwege auskleiden, für die Schleimsekretion benötigen, vermuten die Forscher.

Bisherige Asthmamedikamente wirken zwar gegen das Verkrampfen der Atemwege, reduzieren jedoch nicht die Schleimbildung selbst. MANS könnte daher die Standardtherapien ergänzen. Durch die schleimblockierende Wirkung könnte das Mittel außerdem bei anderen Lungenerkrankungen wie chronischer Bronchitis oder Cystischer Fibrose helfen, hoffen die Wissenschaftler. Bis der Wirkstoff jedoch tatsächlich zum Einsatz kommt, müssen noch weitere ausführliche Studien folgen.

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