Genfer Forscher Großer Fortschritt im Kampf gegen Alzheimer

Genf (rpo). Forschern der Universität Genf ist ein Etappensieg im Kampf gegen Alzheimer gelungen. Die Wissenschaftler haben ein weißes Blutkörperchen entdeckt, das die krankmachenden Neuronen angreift und zerstört. Bereits in ein bis zwei Jahren könnte nun ein neues Medikament gegen die tückische Demenzkrankheit entwickelt werden.

 Mit zunehmendem Alter steigt die Gefahr, an Alzheimer zu erkranken.

Mit zunehmendem Alter steigt die Gefahr, an Alzheimer zu erkranken.

Foto: rponline

Die weißen Blutkörperchen haben die Aufgabe, bei Infektionen die betreffenden Bakterien zu zerstören. Liegt keine Infektion vor, greifen sie die Neuronen an, welche die für Alzheimer charakteristischen Merkmale aufweisen. Sie zerstören die Neuronen mit Hilfe eines Enzyms, NOX2, das freie Radikale produziert.

Mit Hilfe ihrer Entdeckung erhoffen sich die Forscher neue Lösungsansätze bei der Behandlung von Alzheimer. Ein Medikamenten-Prototyp könnte nach ihrer Einschätzung bereits in ein bis zwei Jahren entwickelt sein.

Alzheimer ist die häufigste Form von Demenz: Die Erkrankung des Gehirns führt zum Verlust von geistigen Funktionen wie Denken, Sprache, Urteilsfähigkeit und Orientierung sowie zum Absterben oder einer starken Schädigung von Gehirnzellen vor allem in der Hirnrinde. Auslöser sind fehlgeleitete Stoffwechselvorgänge, die die Nervenzellen schädigen.

Die für das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit wichtigen Übertragungsstoffe im Gehirn können dann nicht mehr gebildet werden. Zwar kann die Krankheit bereits vor dem 50. Lebensjahr auftreten, ihre Häufigkeit nimmt mit dem Alter aber erheblich zu. Eine Heilung ist noch nicht möglich. Unter Alzheimer leiden derzeit weltweit rund 25 Millionen Menschen.

(afp)
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